Theresia Enzensberger ist gerne radikal. Ihr Feminismus ist kein “Lean In”-Feminismus nach Sandberg, sondern einer, der intersektional denkt, also neben dem Geschlecht auch andere Machtstrukturen berücksichtigt.
Theresia Enzensberger, Herausgeberin des Block Magazins, das kürzlich mit dem “Lead Award 2016” geehrt wurde, erzählt im Gespräch mit Katrin Rönicke von ihren Zugängen und ihrem Medienkonsum, um die Welt freier, gerechter und besser zu machen. Denn nichts anderes – so ihre Meinung – ist Feminismus: Freiheit für alle, Frauen wie Männer, jenseits der Geschlechter-Stereotype, die bloß einengen.
Intersektional denkt sie, weil sie nicht nur das Geschlecht in den Blick nehmen will, sondern auch hinterfragt, warum eine muslimische Frau keinen Burkini tragen sollte. Oder wie Frauen, die sich keine Kinderbetreuung leisten könnten und weniger privilegierte Männer gesellschaftliche Chancen, etwa in der Arbeitswelt, wahrnehmen können sollen – Fragen, auf die man in Sheryl Sandbergs “Lean In” jedenfalls keine Antworten finden konnte. Und in den immer wieder aufflammenden Feuilleton-Debatten genausowenig. Theresia Enzensberger liest deswegen auch viel lieber Laurie Penny oder Margarete Stokowski. Sie betont die Bedeutung unabhängier Medien und Blogs in ihrem Medienkonsum, denn so können endlich auch einmal andere Stimmen gehört werden.
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