Terror, Reformstau, Elitenüberdruss - von der Strahlkraft der einstigen Grande Nation ist nicht mehr viel übrig. Frankreich ist ein verwundetes Land: Politisch gespalten, wirtschaftlich am Boden und wegen Terrorgefahr seit anderthalb Jahren im Ausnahmezustand. Seit dem tödlichen Anschlag auf einen Polizisten auf den Champs Élysées am Donnerstagabend um so mehr. In dieser Situation haben die Franzosen die Qual der Präsidentschaftswahl: 50.000 Polizisten und 7.000 Soldaten sichern die Abstimmung, in der sich die Kandidaten Fillon, Le Pen, Macron und Mélenchon ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug in die Stichwahl liefern. Doch was können Frankreich und Europa von ihnen erwarten? Die Pläne schwanken zwischen einem einfachen "Weiter so" bis hin zu links- und rechtsextremen radikalen Umbauplänen, in denen Europa keine Rolle mehr spielen soll.