In Afghanistan herrscht Krieg, immer noch. Seit 2001. Sechzehn Jahre nach dem Sturz des Taliban-Regimes durch die USA und ihre internationale Militärkoalition, zu der auch Deutschland zählt, hat sich die Sicherheitslage nicht stabilisiert. Im Gegenteil. Fast täglich sterben Menschen, erst kürzlich in der Nähe der Deutschen Botschaft in Kabul. Immer noch sind 1000 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert, das Pentagon berät über eine Aufstockung amerikanischer Truppen. Und dennoch ist dieser Krieg ein seltsam blinder Fleck in der politischen Debatte. Gestritten wird hierzulande heftig über Abschiebungen abgelehnter afghanischer Asylbewerber in "sichere Zonen". Gibt es die in Afghanistan? Im Moment bekämpfen sich die radikalislamischen Taliban und der IS, der schwer zu bekämpfen zu sein scheint und vor allem in der Hauptstadt Kabul hinter einer Serie blutiger Anschläge steckt. Der Krieg erreicht jetzt auch den allerletzten Winkel eines vermeintlich sicheren Landes.