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051 [Buchtipp] Eric Jarosinski / NeinQuarterly: Nein. Ein Manifest




Hallo und herzlich Willkommen zur 51. Folge meines Podcasts von Literaturschock, in der ich dir “Nein. Ein Manifest” von Eric Jarosinski / NeinQuarterly vorstelle.

136 Seiten

ET 2015 bei S. Fischer

ISBN: 978-3100023896 “Nein. Ein Manifest” von Eric Jarosinski / NeinQuarterly

Bis vor kurzem hatte ich keinen Schimmer, wer Eric Jarosinski sein soll. Der 1971 geborene US-amerikanische Germanist befüllt seit 2012 seinen Twitter-Kanal als @NeinQuarterly erfolgreich mit 140 Zeichen langen philosophischen Gedanken, intelligenten Wortspielen und humorvollem Hintersinn. Man muss bei seinen Tweets nicht selten um die Ecke denken und manchmal begreift man sie auch erst mal gar nicht.

Ähnlich ging es mir mit dem Buch. Teilweise wurde ich erschlagen von den deutlichen Bildern, die mich nur anhand weniger Zeichen überfluteten, manchmal rauchte mir der Kopf und ein Fragezeichen stand mir ins Gesicht geschrieben.

Warum “Nein. Ein Manifest”? Eric Jarosinski gab im August 2013 in einem Interview an, dass “Nein” die erste Antwort sei, mit der man in Deutschland rechnen müsse. Was als Geheimtipp begann, hat unter vielen Tausenden Fans bereits Kultstatus erreicht. Jarosinksi schafft neue Wortkreationen und hält Vorträge auf der Republica. Schon an seinem Profilbild sieht man es: Die Kunstfigur NeinQuarterly ist an den Philosophen Theodor W. Adorno angelehnt.

Eingebunden ist das Buch mit festem Karton, jedes Twitter-Haiku erhält seine eigene Seite. Betrachtet man es also als das, was es ist: Ein künstlerisches Buch mit philosophischen Inhalten, so scheint es nur auf den ersten Blick zu teuer. Die Aufrechnung der enthaltenen Worte zu den bezahlten Euros sollte man bleiben lassen. Vielmehr sind Jarosinskis Tweets Sauerstoff für unser Gehirn. Sie lassen uns nachdenken, drehen sich im Kreise, ändern die Richtung und plötzlich ist es da: Der Gedanke. Das Begreifen.

Habt Mut, Nein zu sagen in einer Gesellschaft der Ja-Sager. Einer Gesellschaft, des gegenseitigen Schulterklopfens, wenn man stolz darauf ist, tolerant zu sein gegenüber dem anderen Geschlecht, der sexuellen, dem Alter oder der sozialen Stellung. Stolz auf etwas, das selbstverständlich und keiner ausdrücklichen Erwähnung wert sein sollte. Sagt Nein. Seid unbequem. Seid der Stachel in der empfindlichen Babyhaut eurer Mitmenschen. Aber sagt nur um Himmels Willen Ja zu NeinQuarterly!

“Nein. Ein Manifest” erschien erstmals 2015 bei S. Fischer. Die gebundene Ausgabe gibt es für 12,99 EUR, das E-Book ist für 10,99 EUR erhältlich.

Shownotes
  • Rezension auf Literaturschock

Bis dann. Viel Spaß beim Nächte durchlesen!
Deine Suse von Literaturschock

Der Beitrag 051 [Buchtipp] Eric Jarosinski / NeinQuarterly: Nein. Ein Manifest erschien zuerst auf Literaturschock - Der Podcast!.


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 June 25, 2017  3m