Zerstörte Mausoleen in Timbuktu und ein Gerichtssaal in Den Haag. An dem einen Ort eine offene Wunde, an dem anderen der Versuch, sie zu verbinden. Neun Jahre Haft wegen der Zerstörung von Kulturgütern - dazu hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag im vorigen Herbst einen Islamisten verurteilt, um heute, knapp ein Jahr später, über eine Entschädigungssumme zu entscheiden. Aber wie können die Menschen von Timbuktu "entschädigt" werden - für das, was nicht nur ihre Bauten, sondern auch sie selbst erlitten haben? Wer kann und soll diese Entschädigung leisten? Und welche Kraft hat ein Richterspruch aus Europa in einem Bürgerkriegsland wie Mali?