70 Prozent Wahlbeteiligung, 70 Prozent der Wählerstimmen für den Spitzenkandidaten - ein Traum für Parteien, wenn das Ergebnisse wirklich freier demokratischer Wahlen wären. In Russland gibt der Kreml diese Zahlen als Ziel schon lange vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag bekannt. Und es ist zu erwarten, dass das Ergebnis so oder ähnlich aussehen wird. Keiner der sieben Herausforderer wird Putin gefährlich werden können. Von totalitären Praktiken und von Wahlfälschung reden Beobachter. Seit 18 Jahren lenkt Wladimir Putin die politischen Geschicke des Landes, die russischen Bürger kennen das Spiel. Aber dieses Mal könnte etwas anders sein. Die jungen Leute gehen gegen Putin auf die Straße, obwohl sie in ihrem Leben keinen anderen Staatschef erlebt haben. Sie scheuen die Auseinandersetzungen mit dem Regime nicht - anders als ihre Eltern. Wird das die Stimmung im Land verändern? Wird es irgendwann doch eine Alternative zum ewigen Präsidenten Putin geben?