Bildung-Alt-Entfernen

Wir reden über das, was man früher mal E-Learning nannte. In jeder Episode stellen wir wissenschaftliche Artikel vor, die aus verschiedenen Ecken der Bildungswelt kommen: Pädagogik, Psychologie, Infomatik, ... Und dann versuchen wir, sie einzuordnen und zu diskutieren. Außerdem berichten wir, was sich in der Bildungspolitik tut, welche neuen digitalen Werkzeuge wir entdeckt haben, und welche Veranstaltungen in nächster Zeit auf euren Besuch warten. #BldgAltEntf

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episode 8: BldgAltEntf E008: Wortfindungsstörungen in der Fundgrube


Die Folge haben wir am 19.09.2018 aufgenommen.

Intro & Feedback

Wir bewegen uns unterhalb des Radars der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien – noch! Aber sicher würde Manfred Spitzer auch eine Studie finden, welche die Schädlichkeit von Podcasts „beweist“ (der Versuchsaufbau wäre vermutlich so, dass schwedische Wissenschaftler [sic!] einer Hand voll ägyptischer Kinder Kopfhörer aufsetzen, über die „Atemlos“ von Helene Fischer läuft, und die Kinder konnten hinterher nicht einmal den Refrain wiederholen – und das wäre dann ausreichend ähnlich …).

Wir freuen uns, dass Mario sich freut, dass dieses dreiste MInkorrekt-Plagiat, das wir „unseren Podcast“ nennen, auch im Bildungsbereich funktioniert. David hat das offenbar nicht gewusst (also, dass wir das Format nur abgekupfert haben) und uns bei seinem ersten Paper-Review-Video als Inspiration genannt – da haben wir doch alles richtig gemacht! Grüße und Dank gehen auch raus an unsere Kollegin Claudia – und Matthias hat uns noch mit Lesefutter zu LiMux, dem gescheiterten Open-Source-Software-Projekt in München versorgt. Danke auch hierfür!

News+Alt+Entf News+O
  • O jammert wieder rum, weil er arbeiten muss und es viel Arbeit gibt und die ihm trotzdem Spaß macht – er jammert also darüber, dass er Spaß hat. A versteht das. Es ist ein hartes Leben, aber wir kommen irgendwie durch.
  • O hatte mit seltsamen Usern für den Support zu tun. A hat sich davon vor allem gemerkt, dass die Accounts und der Space auf https://h5p.org/ nur zum Experimentieren gedacht sind. Sie muss das jetzt auf Workshops anders erzählen.
  • Obwohl Norwegen sehr viel mehr Berge hat als Lübeck, geht O wieder regelmäßig laufen und entdeckt die Spielereien von Strava. Dort könnt ihr ihn auch stalken. Dafür hat er es noch nicht geschafft, mal wieder zum Karate zu gehen.
  • Ganz kurz haben wir auch die politischen Entwicklungen in Deutschland angerissen und über eigene und fremde Filterblasen gesprochen.
  • Wusstet Ihr, dass die Special Effects von Filmen nicht mehr soooo überzeugend sind, wenn man die Filme erst 21 Jahre nach ihrer Veröffentlichung schaut? O hat das für Euch getestet und endlich Titanic gesehen!
News+A
  • Mit dem Sommer war es Zeit für ein Team-Event in der Abteilung von A und sie war (seit 13 Jahren das erste Mal) mal wieder in einem Freizeitpark.
  • A war bei der Mittwochsbildung, als Karin Prien (Bildungsministerin von Schleswig-Holstein) sehr diplomatisch gesagt hat, dass es für mehr Referendariatsplätze leider kein Geld gibt (siehe auch E003 und E007).
  • Für ein gemeinsames Projekt wurde eine Klausuraufsicht für einen Kiron-Studi gesucht, das lag durchaus im Kompetenzbereich von A. (Dann haben sich A und O von früher erzählt, als sie noch richtige Klausuraufsichten hatten … es gibt ja zur Not Kapitelmarken.)
  • A arbeitet seit 01.09.2018 an der Technischen Hochschule Lübeck, weil das der neue Name der Fachhochschule Lübeck ist. Sie hätte sich gewünscht, dass es im Rahmen der Umbenennung eine neue CI gegeben hätte, wenn man ohnehin schon jedes Logo anfassen und austauschen muss. Vielleicht nächstes Jahr dann.
  • Bei der DeLFI-Tagung hat A leider einen sicher großartigen Workshop zu digitalen Zertifikaten verpasst, weil sie auf der Digitalen Woche Kiel einen Beitrag zu OER bei einem Open-Data-Abend hatte. Dabei hat sie selbst auch viel gelernt, u. a. was ein Gelehrtenverzeichnis ist und dass man das braucht, damit Straßen nicht nach Nazis benannt sind, oder wie alle dabei helfen können, Plankton auf Fotos zu bestimmen.
  • Schließlich war A noch auf der Maker Faire in Hannover und hat noch gar nicht alles verarbeitet, was es dort zu sehen gab. Highlights waren sicher Pappmeister, der twitternde GameBoy-Selfie-Apparat, das YouTuber-Panel, Nintendo Labo… und alles andere auch.

Paper+Alt+Entf Paper+O: „Man kann es ja nicht oft genug sagen!?“

van der Zee, Tim; Reich, Justin

Open Education Science Artikel

In: AERA Open, Bd. 4, Nr. 3, S. 1–15, 2018.

Abstract | Links | BibTeX

@article{vandezee2018,
title = {Open Education Science},
author = {Tim van der Zee and Justin Reich},
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pages = {1–15},
abstract = {Scientific progress is built on research that is reliable, accurate, and verifiable. The methods and evidentiary reasoning that underlie scientific claims must be available for scrutiny. Like other fields, the education sciences suffer from problems such as failure to replicate, validity and generalization issues, publication bias, and high costs of access to publications—all of which are symptoms of a nontransparent approach to research. Each aspect of the scientific cycle—research design, data collection, analysis, and publication—can and should be made more transparent and accessible. Open Education Science is a set of practices designed to increase the transparency of evidentiary reasoning and access to scientific research in a domain characterized by diverse disciplinary traditions and a commitment to impact in policy and practice. Transparency and accessibility are functional imperatives that come with many benefits for the individual researcher, scientific community, and society at large—Open Education Science is the way forward.},
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Scientific progress is built on research that is reliable, accurate, and verifiable. The methods and evidentiary reasoning that underlie scientific claims must be available for scrutiny. Like other fields, the education sciences suffer from problems such as failure to replicate, validity and generalization issues, publication bias, and high costs of access to publications—all of which are symptoms of a nontransparent approach to research. Each aspect of the scientific cycle—research design, data collection, analysis, and publication—can and should be made more transparent and accessible. Open Education Science is a set of practices designed to increase the transparency of evidentiary reasoning and access to scientific research in a domain characterized by diverse disciplinary traditions and a commitment to impact in policy and practice. Transparency and accessibility are functional imperatives that come with many benefits for the individual researcher, scientific community, and society at large—Open Education Science is the way forward.

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  • https://doi.org/10.1177/2332858418787466
  • doi:10.1177/2332858418787466

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Auch die Bildungswissenschaften können von mehr Öffnung in allen Abschnitten eines Forschungsvorhabens profitieren – meinen die Autoren. Forschungsdesigns könnten bereits publiziert und begutachtet werden, um frühzeitig Fehler zu entdecken. Veröffentlichte Daten würden helfen, Ergebnisse zu replizieren – oder auch nicht. Was daran wirklich neu oder sooo besonders für die Bildungswissenschaften ist, bleibt leider offen.

Christian Spannagel hat mal was zum Vergleich von Forschungsergebnissen in der Bildungswelt geschrieben: „Kann man Äpfel mit Birnen vergleichen„.

Paper+A: „Effiziente Prozesse bestrafen sorgfältige Erstlingswerke“

Wolters, Christian; Flegel, Nadine; Herczeg, Michael

Entwicklung einer effizienten Integrationslösung zur Bereitstellung von Vorlesungsfolien in hochschulischer Präsenzlehre Konferenzberichte

Gesellschaft für Informatik e.V., Bonn, 2018, ISBN: 978-3-88579-678-7.

Abstract | BibTeX

@proceedings{wolters2018,
title = {Entwicklung einer effizienten Integrationslösung zur Bereitstellung von Vorlesungsfolien in hochschulischer Präsenzlehre},
author = {Christian Wolters and Nadine Flegel and Michael Herczeg},
editor = {Detlef Krömker and Ulrik Schroeder},
isbn = {978-3-88579-678-7},
year = {2018},
date = {2018-09-01},
booktitle = {DeLFI 2018 - Die 16. E-Learning Fachtagung Informatik},
pages = {81–92},
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abstract = {Zur Arbeit mit digitalen Vorlesungsfolien in hochschulischer Präsenzlehre gehört nach der Vorbereitung und Präsentation auch das Bereitstellen und Verbreiten von Foliensätzen. Bei der Pflege des Präsentationsmediums und dessen Export aus dem Autorenwerkzeug in ein Learning Management System (LMS) können auf Grund nicht vorhandener Integration der beteiligten Systeme selbst bei kleinen Änderungen hohe Aufwände entstehen. Um das Optimierungspotential einer Integration zu untersuchen, wurde eine LTI-Schnittstelle zwischen einem web-basierten Autorenwerkzeug zur Erstellung von Vorlesungsfolien und einem LMS geschaffen und mit einem nicht-optimierten Arbeitsablauf verglichen. Im Rahmen eines menschzentrierten Entwicklungsprozesses wurde eine prototypische Integrationslösung entwickelt, die sowohl aufgabenorientiert, mittels GOMS-Analyse, als auch benutzerorientiert in einer Laborstudie evaluiert wurde.},
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Zur Arbeit mit digitalen Vorlesungsfolien in hochschulischer Präsenzlehre gehört nach der Vorbereitung und Präsentation auch das Bereitstellen und Verbreiten von Foliensätzen. Bei der Pflege des Präsentationsmediums und dessen Export aus dem Autorenwerkzeug in ein Learning Management System (LMS) können auf Grund nicht vorhandener Integration der beteiligten Systeme selbst bei kleinen Änderungen hohe Aufwände entstehen. Um das Optimierungspotential einer Integration zu untersuchen, wurde eine LTI-Schnittstelle zwischen einem web-basierten Autorenwerkzeug zur Erstellung von Vorlesungsfolien und einem LMS geschaffen und mit einem nicht-optimierten Arbeitsablauf verglichen. Im Rahmen eines menschzentrierten Entwicklungsprozesses wurde eine prototypische Integrationslösung entwickelt, die sowohl aufgabenorientiert, mittels GOMS-Analyse, als auch benutzerorientiert in einer Laborstudie evaluiert wurde.

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Lernmanagementsysteme (LMS) wie moodle sind in der Hochschullehre auch mal gern als PDF-Schleudern verschrien (sagen auch andere). Hier laden Dozierende ihre „Skripte“ hoch, also die Präsentationsfolien aus den Vorlesungen. Das passiert mal vor, mal nach der Veranstaltung. Manchmal fallen in der Veranstaltung noch Fehler auf, die man beheben muss, was aber auch dazu führt, dass man das PDF noch einmal hochladen muss. Das ist mühsam und umständlich, deshalb haben die Autor*innen ein integriertes System implementiert und evaluiert, damit das besser flutscht– allerdings werden auch damit die PDFs nur schneller geschleudert.

NEU! Fundgrube+Alt+Entf

Projekte, Tools, Apps… das sind doch bürgerliche Kategorien. Wir packen einfach alles in die Fundgrube:

  • In diesem Beitrag (Danke an Hörer Martin für den Tipp) wird über die Hochschule der Zukunft diskutiert. Für „alte Hasen“ nix Neues (und man muss die Falschaussagen zur Hattie-Studie kurz überwinden), aber interessant ist es allemal und O ist nun Fan von Jürgen Kaube.
  • Jöran MM hat erklärt, warum man das Lernen mit digitalen Medien gut mit Pinguinen erklären kann, Christian Füller hat seinen Senf dazu gegeben.
  • Durch einen Blogbeitrag von Nele Hirsch (ja, die schon wieder) hat A WebJets.io ausprobiert und findet, dass das eine tolle Lösung ist – sie weiß nur noch nicht für welches Problem.
  • Im großartigen Roman Qualityland (dunkle Ausgabe, was sonst) hat A vom Jevons‘ Paradoxon gelesen. Das sind zwei Tipps auf einmal: Lest das Buch und merkt Euch das Paradoxon, falls es beim nächsten Smalltalk mal nicht so läuft #mindblowing (naja, aber ist schon ok). Beim Shownotes-Schreiben gelernt: mit dem Kauf des Buches unterstützt man auch Digitalcourage e.V. (das sind die vom Big-Brother-Award).
Politik+Alt+Entf: #TeamJoeran

In der Sendung „Hart aber Fair“ vom 10.09.2018 hat sich Jöran MM (im Rahmen der Möglichkeiten, die ihm das Format gegeben hat) ganz passabel gegen Manfred Spitzer geschlagen. Ohne Google ist es natürlich schwer, die Behauptungen von Spitzer schnell zu widerlegen, wie etwa, dass Smartphone-Sucht als Krankheit anerkannt sei (tatsächlich gilt das nur für die Computerspielsucht). Man muss den Beitrag nicht sehen, aber wenn, dann sollte man das Spitzer-Bingo von O dazu nehmen, das macht es leichter.

Veranstaltungstipps
  • 24. bis 28. September 2018 Themenwoche des HfD “Shaping the Digital Turn” in Berlin (#hfd18),
  • 28. bis 30. September 2018 Vienna Calling: #ganzohr2018 in Wien
  • 03. Oktober 2018 Tag der Deutschen Einheit UND Maus Türöffner-Tag in ganz Deutschland
  • 12. bis 14. Oktober 2018 EduCamp Hattingen (#echat18)


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 September 21, 2018  2h36m