Anders & Wunderlich: Der Geschichten-Podcast

Der Mensch hat die Sprache beim Geschichtenerzählen erfunden. Geschichten erklären die Welt. Sie können uns Mut oder Angst, Freude oder Trauer fühlen lassen, uns Wissen oder Weisheit vermitteln. Eine Geschichte ist kein Werk, sondern ein Akt. Wir denken, schreiben, sprechen und Du hörst uns zu – so kommt sie erst in die Welt. Wir haben über 75 Stunden im Archiv, professionell produziert und kostenlos zu hören. Viele Geschichten sind phantastisch, die meisten regen zum Nachdenken an, einige sind Erlebniserzählungen und hin und wieder sind sie auch komisch. Alle Geschichten sind exklusiv für unseren Podcast geschrieben, gesprochen, aufgenommen, geschnitten und abgemischt. Wir machen keine Werbung, haben keinen Sponsor und es gibt weder Paywall noch Abonnement. Um unabhängig zu bleiben und unsere Arbeit zu finanzieren, suchen wir allerdings nach Unterstützer*innen und haben uns für ‚Steady‘ aus Berlin entschieden. Wer uns monatlich ein paar Euro widmet, kann uns im Blog oder im eigenen Feed zuhören, wie wir uns nach der Aufnahme einer Geschichte über die Hintergründe, Gedanken und Ideen dazu unterhalten. (Gut. Das ist zu hochgestochen und klingt langweiliger, als es ist...

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Urzeit-Nazi-Krebs-Beschiss


Manchmal erzählen wir beim Morgenradio ja richtige Kurzgeschichten. Frei erfundene, literarische Werke, für die man nicht richtig recherchieren muss. Oder für die eben das bisherige Leben die Recherche war.

Und dann gibt es wiederum Themen, wo es gerade die unbekannten Fakten sind, die eine Sendung spannend machen können. Da kann man auf Fährten geraten, die den Inhalt noch einmal komplett durcheinander wirbeln.

Und das wollen wir heute an einem Beispiel dokumentieren. An einer Sendung, die ganz harmlos mit Kindheitserinnerungen anfängt. An das Yps-Magazin. Und an die enttäuschenden Urzeitkrebse – das langweiligste denkbare Haustier überhaupt!

Und kaum klickt man sich hinter die Story landet man beim größten Betrüger aller Zeiten und bei einer geheimen amerikanischen Nazi-Untergrund-Bewegung! So kann’s gehen…

Download der Sendung hier.
Musiktitel: „The Sea Monkey Song by Jamie Warren“ von bluemoonink

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Skript zur Sendung

FA: Heute wollen wir eine Geschichte erzählen, die uns selber gerade eben zugestossen ist. Bei der Arbeit am Morgenradio. Es ist ein Bericht darüber, wie Recherche so funktioniert. Und eine spannende Jagd nach Fakten, an deren Ende der vielleicht größte Betrüger der Welt steht, den aber kaum jemand kennt.

HW: Angefangen hat diese Krimigeschichte denkbar harmlos. Wir erzählen ja jeden Tag eine Geschichte, aber auch diese Geschichten unterscheiden sich. Da gibt es die reinen Hörspiele, völlig frei erfunden oder Geschichten aus der Geschichte oder aber die Vertonung von Kurzgeschichten, die wir extra fürs Morgenradio herstellen. Und, besonders beliebt bei euch, Geschichten, die wir selber erlebt haben.

FA: Und als wir so in unserer Erinnerung gekramt haben, da stieß der Herr Wunderlich auf das breite Thema „Comics“. Eine Leidenschaft aus Kindertagen. Die sicher noch eine Erzählung ergibt. Es gebe da die guten Comics und die schlechten. Zack oder Kobra auf der einen Seite oder aber Sigurd oder Akim auf der anderen. Meint Herr Wunderlich.

HW: Und dann gab es ein Heft, das aus Comics bestand, die zum Teil toll waren und zum Teil richtig grottig. Aber dieses Heft hat man sich auch nicht wegen der Comics gekauft, sondern wegen der sogenannten Gimmicks. Die Rede ist natürlich von Yps.

SFX: „Hier spricht Yps!“

FA: Ein Heft, das sogar ich kenne, die ich damals gegenüber Comics praktisch völlig immun war. Und vielleicht auch tatsächlich eine eigene Sendung wert. Einige Gimmicks sind ja legendär geworden. Der Solarballon von 1982 zum Beispiel, dessen Verkauf in einigen Regionen Deutschlands verboten wurde. Weil die schwebenden Mülltüten den Flugverkehr behinderten.

HW: Heute voten die damaligen YPS-Fans kreuz und quer im Netz immer noch die besten Gimmicks und fast immer gewinnen die sogenannten Urzeitkrebse. Oder, wie es im Heft Nummer 25 noch hieß: „Das Pulver, aus dem Urzeit-Krebse wachsen“. Eine Woche später gab es dann noch „Das Futter für die Urzeit-Krebse“.

FA: Klar, das ist eine tolle Sache. Keine Frage. Du kaufst Dir ein Yps, schüttest ein Pulver in ein Marmeladenglas und ein, zwei Tage später hast Du dann neue Haustiere! Der Traum einer ganzen Generation von Babyboomern. Man konnte die Eltern nicht überzeugen, Flipper anszuschaffen oder Skippy, das Buschkängaruh und schon gar nicht Lassie. Aber wer sollte etwas gegen Urzeit-Krebse haben?

HW: Und so träumten dann im Jahre 1976 an die Hunderttausend Yps-Käufer in der Montagnacht davon, am nächsten Morgen ihren Urzeitkrebsen tolle Tricks beizubringen. Aber die Enttäuschung war meistens groß. Denn es dauerte in der Regel zwei Tage, bis die Tierchen schlüpften.

FA: Zwei Tage! 48 Stunden! Unerträglich lange für Kinder! Und dann, als die Tierchen dann wirklich geschlüpft waren, war die Enttäuschung groß. Nur mit Müh und Not waren die Tiere mit bloßem Auge erkennbar. Und auch mit dem Kraftfutter, das man sich am nächsten Montag dazu kaufen musste, wurden die Viecher nicht größer als zwei oder drei Millimeter.

HW: Und blieben dabei auch noch durchsichtig, damit man sich mit dem Entdecken noch schwerer tat! Und doof wie Brot waren die auch. Also landete die Brut in wahrscheinlich 90% der Fälle in der deutschen Kanalisation. Meine Mutter bestand darauf, die fand das supereklig. Für sie sahen die Krebse aus wie Bakterien…

FA: Trotzdem eine erstaunliche Sache eigentlich. Die Tierchen sind sogenannte Salzkrebse oder Salinenkrebse der Gattung Artemia. Deren Eier kann man in schier unendlichen Mengen an besonders salzigen Gewässern ernten. Und sie halten sich getrocknet ewig und tiefgefroren zweimal ewig.

HW: Und eigentlich ist das Wissen um diese Krebse ein alter Hut, denn sie sind zum Beispiel schon seit mehr als hundert Jahren in der Aquaristik wichtig. Zum Beispiel im Futter von Zierfischen. Darum sind die Tierchen auch in deutschen Seen und Teichen typische Gäste. Nichts Exotisches also und nichts Besonderes.

FA: Wie kamen also die Macher von Yps auf die Idee, Fischfutter – denn das sind die Urzeit-Krebse ja – als Spielzeug auf ihr Heft zu kleben? Das war ganz einfach: Das haben sie von „Pif“ geklaut. Denn „Pif“ ist die französische Version von Yps und die hatten die Idee schon vorher.

HW: Aber auch die Redaktion von „Pif“ hat die Idee schon fertig vorgefunden. Und zwar in Amerika. Denn da gibt es die Urzeitkrebse schon seit 1957 als Kinderspielzeug. Und seit 1962 haben sie den Namen „Sea Monkeys“.

SFX: Sea Monkeys

FA: Also, übersetzt eigentlich „Meeres-Affen“. Und damit beginnt der Betrug eigentlich schon. Denn die zwei Millimeter großen Kiemenfußkrebse haben äußerlich so rein gar nichts mit Affen zu tun. Zum Beispiel haben sie kein Fell, keine Augen, keine Arme und keine Beine. Und: Daher auch der stark eingeschränkte Spaß beim Dressieren: Kein Gehirn.

HW: So richtig schlimm wird diese frei erfundene Bezeichnung für das enttäuschendste Haustier aller Zeiten aber durch etwas Anderes: Die Company hat sich 1962 einen richtig guten Comic-Zeichner engagiert, um die See-Äffchen besonder menschenähnlich zu machen. Nämlich Joe Orlando, der später immerhin der Boss von Superman und Batman bei DC Comics wurde.

FA: Diese Anzeigen erschienen auch bei uns in Comic-Heftchen oder in Romanheften, ihr kennt diese Bilder garantiert auch – ich kenne die! Und ich habe keine Ahnung von Comics. Da sieht man den See-Affen-Papa und die See-Affen-Mama mit ihren Kindern. Alle sind glücklich und rosa.

HW: Daneben ein Bildchen einer menschlichen Familie, die alle gebannt in eine riesige Glaskugel starren, wo kinderkopfgroße See-Äffchen die tollsten Kunststückchen machen. Darum lacht die glückliche Werbefamilie auch so selig. „Das will ich auch für unsere Familie! Dann hört Mama mit dem Online-Pokern auf und Papa mit dem Saufen und wir starren alle vier glücklich auf die kleinen Affen im Aquarium!“

FA: Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht glaubt, dass das zumindest stark irreführende Werbung ist, dem erklären wir einmal, wie das mit den Sea Monkeys funktioniert. Laut der Website. Denn die gibt’s immer noch. Klar. Zuerst gibt man Tüte eins ins Wasser. Das ist der Wasser-Purifizierer! Der muss erst einmal 24 Stunden wirken! Wichtig!

Und dann, einen Tag später fügt man die Zauberkristalle hinzu, aus denen dann die kleinen Äffchen wachsen werden! Und! Instant Life! Nes-Leben!

HW: Man mag sich fragen, was daran jetzt schon wieder Betrug ist. Nun, es verhält sich in Wirklichkeit so: In der Tüte eins befindet sich Kochsalz und die Fischeier. Und überhaupt nichts, was das Wasser purifeien würde. Die Krebse sind in Tüte eins!

Und in der Täte zwei sind spezielle Farbpigmente, mehr nicht. AM zweiten Tag streut man Farbe ins Wasser. Und die setzt sich nur an den kleinen Krebschen fest. Damit man die ein bisschen besser sehen kann.

FA: Sechzig Jahre also ist es schon her, dass Kinder immer wieder das enttäuschende Erlebnis machen müssen, dass sie statt kleiner Äffchen nur superwinzige, langweilige Krebschen in der hässlichen Plastikschale sehen können.

Diese Enttäuschung gleich mehrerer Generationen an Kindern schlägt sich auch in der Kultur nieder. Wir können zum Beispiel in vielen Fernsehserien den Frust noch einmal miterleben. Zum Beispiel in South Park, Roseanne, Spin City, den Simpsons, American Dad oder sogar bei den Desrarate Housewives.

HW: Mehr noch als das. Es gibt zum Beispiel auch ein Computerspiel zu den Sea Monkeys…

SFX: Computerspiel

…oder, eine ganze Fernsehserie. Erfunden von Howie Mandel. Der jetzt so eine Art von amerikanischer Dieter Bohlen ist. In dieser Fernsehserie werden die Sea Monkey von echten Schauspielern gespielt und sind sogar normal menschengroß.

FA: Gut. Genug Kinderfrust für’s erste. Das wäre ja alles noch eine normale Sendung Morgenradio. Speziell mit den schönen kleinen Audioclips wäre das eigentlich ganz nett.

Doch dann haben wir uns die Firma angeschaut, die die Sea Monkeys erfunden hat und immer noch vertreibt. Genauer noch: Den Kopf, der sich ausgedacht hat, wertloses Fischfutter in Tüten als Wasser-Äffchen zu verkaufen.

HW: Dieser Mann heißt Harold von Braunhut. Nein, wir denken uns diesen Namen nicht aus. Der betrieb seit den frühen Fünfzigern eine Mailorder-Firma. Und darum vermarktete er auch die Sea Monkeys am Anfang wie typsiche Mail-Order-Artikel. Die Kinder senden ihm einen Dollar in einem Kuvert und er schickt die beiden Tütchen los. Als Brief

FA: Erst später kam dann der ganze Schnickschnack hinzu, die Sea Monkeys haben mittlerweile an die hundert verschiedenen Accessoires. Zum Beispiel ein Armband-Aquarium oder, besonders nett: Ein Aphrodisiakum, damit die See-Affen-Papas mehr Bock auf die See-Affen-Papas haben.

HW: Und Werbung macht er deswegen nur in Kinder- und Jugendzeitschriften. Das heißt, hauptsächlich in Comics. Mit den Comics-Sea-Monkeys. Millionen von Anzeigenseiten waren das im Laufe der Jahrzehnte. Und der Laden lief großartig.

Die Arbeit war von den billigsten Hilfskräften zu erledigen und die Gewinnspanne gigantisch, denn die Eier waren praktisch wertlos.

FA: Wer immer noch nicht glauben will, dass Herr von Braunhut betrügerische Absichten hatte, der möge ein Blick auf das Produkt richten, dass er am zweitbesten verkaufte. Die sogenannten „X-Ray-Glasses“. Richtig, eine Röntgenbrille.

Auch wieder mit einer Comiczeichnung vermarktet. Auf der sieht man einen Mann mit der Röntgenbrille, wie er eine Frau anstarrt. Dank der Röntgenbrille kann er ihr nämlich unter die Kleider kucken. Das wird nicht durch die Zeichnung impliziert – das steht auch noch gedruckt daneben.

HW: Die Brille selber ist aus billiger Pappe. Eine rote Spirale ist aufgedruckt, wie bei einer optischen Illusion. Und im Falle von Herrn Braunhuts Modell mit zwei billigen, trüben Plastiklinsen. Das ist alles.

Aber das Geschäftsmodell basiert darauf, dass keiner den Artikel reklamiert. „Ich wollte meiner sexy Lehrerin unter die Röcke schauen, aber es geht nicht! Und dafür habe ich die gigantische Summe von einem Dollar ausgegeben? Skandal! Ich will mein Geld zurück!“

FA: Immer noch nicht überzeugt. Na gut, dann noch ein Artikel aus der Angebotspalette von Herrn von Braunhut. Wie wäre es mit dem „Unsichtbaren Goldfisch“ für $ 19,95?

Leicht in der Pflege, stirbt nie und bleibt mit 100%ger Garantie ein Leben lang unsichtbar! Das Paket besteht aus einer Glas-Schüssel aus Plastik, einem Handbuch – ein gefalteter Zettel und einem Tütchen Fischfutter. Das ein Leben lang reicht. Man muss nur Wasser hinzufügen.

Na, glaubt ihr uns langsam?

HW: Aber es wird noch besser. Braunhut hat im Laufe seines Lebens 195 Patente gesammelt und darunter ist nur eines, das vielleicht nützlich ist. Er hat die Puppenaugen erfunden, die sich von selber schließen, wenn man die Puppe hinlegt.

Aber bei einer anderen Erfindung wurde es dann sehr, sehr wunderlich. Und zwar beim „Kiyoga Agent M5“, auch für $ 49,95. Das ist eine Teleskopstange aus Aluminium und Kunststoff, die auf Knopfdruck aufspringt. Eine Art Hosentaschen-Peitschenstab.

FA: Vermarktet mit einer Comiczeichnung, natürlich. Ein ältlicher Brillenträger und eine halb-ausgezogene junge Frau erledigen durchtrainierte Bösewichter mithilfe dieser Plastikstange.

„Kyoga – die Stahl-Cobra! Und Du schlägst jeden Gegner nieder, egal wie stark er ist oder wie groß!“

„So effektiv, es ist beinahe zu gut, um wahr zu sein!“

„Eine Naturgewalt an lebensrettender Kraft unter Deinem Kommando!“

Und, besonders wichtig, darum eine Drittel Seite groß, die Überschrift: Du brauchst keine Pistole!
Im Fließtext: Für alle geeignet, die keine Lizenz für eine Schußwaffe erwerben können.

HW: Im Jahre 1979 hatte Braunhut in seinem Aktenkoffer sechs Stück seiner Stahlcobras. Das erregte beim echten Röntgen natürlich Interesse. Er erklärte, dass es sich um eine Waffe zur Selbstverteidigung handelt und wurde erst einmal wegen Waffenschmuggel festgenommen.

Sein Anwalt war dann etwas intelligenter und erklärte, dass es sich NICHT um eine Waffe handelt. Er bat vor dem Richter einen anwesenden Polizisten, ihn mit der „Kyoga Agent M5“ zu verletzen, was diesem nicht gelang. Braunhut wurde freigelassen.

FA: Der Richter fragte noch, aus purem Interesse, wie sich denn der Plastikmüll so verkauft. Und Braunhut meinte nur, die gingen wie warme Semmeln. Ja, und wo inserieren die denn. Worauf Braunhut meinte: Hauptsächlich im Newsletter der Arischen Nation.

Denn da gibt es viele, die keine Lizenz für eine Pistole bekommen. Klar. Logisch.

HW: Die „Aryan Nation“ ist, das kann man genau so sagen, eine üble Nazi-Gruppierung. So richtig mit „Heil Hitler“ und mit Antisemitismus und Anti-Schwulismus und Frau an den Herd und Russen sind Untermenschen. So übel faschistisch, dass sich sogar der Ku Klux Klan davon distanziert hat.

1988 flog der ganze Laden einmal gründlich auf. Denn da hatte der FBI Wind davon bekommen, dass man plante, die Regierung in einem Putsch wegzuräumen. Weil das friedensliebende Weicheier und Israelfreunde ohne Eier waren! Jawohl! Dieser Hippie namens Ronald Reagan!

FA: Und natürlich auch, weil man Adolf Hitler gedenken wollte. Denn 88 ist Nazicode für HH und das bedeutet „Heil Hitler“.

Man geht sicher nicht falsch in der Annahme, dass auch Herr von Braunhut von diesen Putschplänen wußte.

Bezeichnete doch der Gründer Richard Butler im Gefängnis Braunhut als den großzügigsten Spender und als guten, alten Freund. „Hendrik von Braun“ nannte er sich dort und galt offiziell als der Führer des „Imperialen Ordens des Schwarzen Adlers“.

HW: „Wie die Sea Monkeys beinahe Ronald Reagan gestürzt hätten!“ Wäre eigentlich eine tolle Überschrift. Aber es gab wahrscheinlich kein besonders großes Risiko.

Trotzdem bekam die Geschichte von den Urzeitkrebsen da eine sehr, sehr seltsame Wendung. Und eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt mit der Recherche aufzuhören. Doch es wäre ja schon interessant zu wissen, wo z.B. dieses deutsche „Von“ herkommt.

FA: Tja. Und da stellt man dann fest, dass das kein Adelstitel ist, sondern das hat sich Herr Braunhut als zweiten Vornamen registrieren lassen. Also heißt er eigentlich Harold Braunhut. Noch genauer heißt er Harold Nathan Braunhut. Geboren in Tennesse im Jahre 1926.

Und da wird es dann komplett paranoid. Denn „Hendrik von Braun“, der glühende Antisemit, der Israel brennen sehen wollte, ist Jude gewesen. Was aber nach 1988, als das in den Medien aufgedeckt wurde, niemand bei den Ariern gestört hat, so lange nur weiter das Geld floss.

HW: Und jetzt hören wir auf, euch zu berichten, was einem passiert, wenn man nach Yps mit Gimmick recherchiert. Man stößt auf den größten Betrüger, der je lebte. Gemessen an den Millionen Kindern, die er beschissen hat. Und auf einen wohl schwer gestörten Menschen.


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 September 26, 2018  36m