Die Stärke von GREEN BOOK ist, dass er ein lupenreiner Wohlfühlfilm ist, eine wunderbar funktionierende Komödie vor düsterem Hintergrund. Der Zuschauer kann sich mit dem Rassismus auseinandersetzen, ohne danach schlecht schlafen zu müssen. Die Schwäche von GREEN BOOK ist, dass er ein lupenreiner Wohlfühlfilm ist, vereinfachend, etwas naiv. GREEN BOOK geht nicht wie MISSISSIPPI BURNING dahin, wo es weh tut, zeigt den Rassismus der USA nicht in seiner wirklichen, drastischen Grausamkeit. In der Podcastepisode diskutieren wir über Viggo Mortensens grandioses Spiel, über die Würde des Mahershala Ali, über den Spaß am Film, über erwartbare Stationen, über Oscar-Bait-Szenen nachts im Regen, über Nat King Cole, über Briefeschreiben, eigene Vorurteile und die Frage, wer eigentlich schwärzer ist. Auf jeden Fall hätten wir diesen Film wegen seiner Akzente gerne im Original gesehen. Am Mikrofon direkt nach dem Kino: Johanna, Bettina, Uwe und Thomas.