Wer mit Oliver Schuhmacher oder den rund 40 zertifizierten Natur- und Landschaftsführern im Elbetal unterwegs ist, kann zahlreiche Entdeckungen machen. Den Blick nach oben gerichtet, erspäht man Seeadler, Heidelerche oder Landkärtchenfalter. Am Boden versteckt sich gut getarnt ein Moorfrosch oder auch eine Gemeine Sichelschrecke, als Migrantin aus dem Süden eine Profiteurin des Klimawandels. Der NABU-Referent für die Elbtalaue liest anhand der Pflanzen die Beschaffenheit des Bodens heraus: „Am Höhbeck zum Beispiel finden wir Material aus der vorletzten Eiszeit, das ist eine so genannte Stauchmoräne, deren aufgefaltete Schichten auch die Bildung einer Vielzahl an unterschiedlichen Bodentypen ermöglicht hat – ein Grund für die hohe Artenvielfaltauf kleinem Raum. Hier gibt es zum Beispiel Feldgrillen, die in Norddeutschland sehr selten sind.“ Aber auch die Wiesen an der Elbe mit regelmäßigen Überschwemmungen sind Heimat vieler Spezialisten: „Sie haben sich an den dynamischen Wechsel des Wasserstandes angepasst.“ Gerade am „Grünen Band“ der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ist die Artenvielfalt besonders hoch, da die Flächen lange Zeit nicht intensiv genutzt wurden. Vogelfreunde kommen beispielsweise im „Wrechow“, einem eingedeichten Überflutungspolder bei Schnackenburg, auf ihre Kosten: An einem einzigen Wochenende wurden hier rund 4000 Goldregenpfeifer, 3500 Kiebitze, 2000 Löffelenten sowie 12.000 Blässgänse gezählt. Seit 2003 lebt Oliver Schuhmacher, der seine Diplomarbeit über die Sudewiesen schrieb, nun in Dannenberg: „Ich komme aus dem Ruhrgebiet, je länger ich hier lebe, desto mehr genieße ich die Ruhe.“ Corinna Hesse hat mit Oliver Schuhmacher über die besondere Artenvielfalt in der Elbtalaue gesprochen. Autorin: Corinna Hesse Link zum Beitrag: https://www.elbe505.de/landschaft-natur/artenvielfalt-in-der-elbaue Entdecke mehr: https://www.elbe505.de