Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen im Netz zu finden, ähnelt immer noch der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen CC-BY 2.0 Neil Howard
33.100 Mal im Monat wird auf Google nach dem Begriff „Abtreibung“ gesucht, 18.100 Mal nach „Schwangerschaftsabbruch“. Wer diese Begriffe eingibt, landet jedoch nicht etwa bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die eigentlich umfassend zum Thema informieren sollte, sondern auf Seiten wie abtreibung.de und profemina.de. „Wir sind für dich da“, raunen sie und geben vor, neutral über Schwangerschaftsabbrüche und deren Kosten zu informieren. In Wahrheit stehen dahinter Abtreibungsgegner:innen mit dem Ziel, ungewollt Schwangere mit falschen Informationen von der Entscheidung abzubringen.
Auftritt Tina Reis: Sie arbeitet tagsüber als Expertin für Suchmaschinenoptimierung (SEO) in einer Agentur. In ihrer Freizeit berät sie als Teil der Gruppe feministclickback.org Organisationen dabei, wie sie gegen die ausgesprochen gute SEO-Strategie der rechten Anti-Abtreibungslobby ankommen. Damit Pro Familia oder andere Seiten in den Suchergebnissen von Google besser abschneiden, müssten sie die gleichen Regeln beachten wie die Gegner:innen der Wahlfreiheit.
Welche Regeln sind das? Warum ist die Anti-Abtreibungs-Lobby so effektiv in ihrer Suchmaschinenoptimierung? Welche Rolle spielt die viel diskutierte Rechtslage in Deutschland, die mit Paragraf 219a Ärztinnen und Ärzten verbietet, selbst über Abbrüche zu informieren? Und schließlich: Welche Rolle spielt Google als Konzern, der seine Algorithmen anpassen und die Fake-Seiten herunterstufen könnte wie das im Fall von Terrorpropaganda oder Impfgegner:innen längst passiert? Darüber sprechen wir mit Tina Reis – bei Höchsttemperaturen im Berliner Büro von netzpolitik.org.
NPP 176: Auf der Suche nach guten Informationen zum Schwangerschaftsabbruch
https://netzpolitik.org/wp-upload/2019/06/NPP176.mp3
Hier ist der Link zum Download von NPP 176 als mp3-Datei.
Alternativ bieten wir NPP 176 auch als ogg-Datei zum Download.
Shownotes:
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