Jedes Land geht anders mit Menschen mit Behinderung um: von Inklusion auf der einen Seite, bis hin zu kompletter Ausgrenzung. Dass Kinder aufgrund einer Behinderung eingesperrt werden, ist nur schwer zu ertragen. Dass dies ein Zustand mitten in Europa ist, macht sprachlos. Die ARD-Korrespondentin Ellen Trapp hat ein Heim für Behinderte in Lechena in Griechenland besucht. Hier leben Menschen unter Bedingungen, die kaum menschenunwürdiger sein könnten. Weil es an Personal, Geld und wohl auch am Willen zur Besserung fehlt, vegetieren die Bewohner teils Jahrzehnte eingepfercht hinter Gitterstäben. Betreuung, medizinische Versorgung, Inklusion? Fehlanzeige. Neuseeland geht einen anderen Weg. Inklusion hat dort schon Tradition. Seit 30 Jahren ist jede neuseeländische Schule per Gesetz dazu angehalten, auch Kinder mit Behinderung zu fördern. Kürzlich wurde das Gesetz auf seine Praxistauglichkeit geprüft. Das Ergebnis offenbart: Auch der Vorzeigestaat Neuseeland muss sich Schwächen eingestehen. Mitnichten bekommt jedes Kind mit Behinderung einen Platz in einer Schule in seiner Umgebung. Woran kann Inklusion scheitern und warum tun sich andere Länder so schwer, sie überhaupt erst zu versuchen?