Elbe505

Die Elbe verbindet die beiden Regionen östlich und westlich der Elbe: die Mecklenburgische Griese Gegend und das Hannoversche Wendland. In diesem Podcast hörst Du Interviews von Einheimischen und Zugezogenen beiderseits der Elbe. Wir laden Dich ein, unsere Regionen entlang von knapp 100 Streckenkilometern zu entdecken, zu hören und zu erleben. Wir machen Dich mit unserer Landschaft und Natur vertraut: mit Landnutzung, Höfen, alten Nutztierrassen, Natur und Umwelt. Wir berichten über unsere Orte und Kultur: über Siedlungsentwicklung, Alltagsleben, Kultur- und Industriedenkmale. Wir stellen unsere Märchen und Sprache vor: Wir erzählen unsere Sagen, präsentieren unsere literarischen Werke und sprechen Niederdeutsch bzw. Plattdeutsch, Wendisch bzw. Dravänopolabisch und Missingsch. Wir bieten Raum für Fragen und Antworten über unsere Region. Wir sind Sprachrohr aller Ziel- und Altersgruppen. Bei uns berichten Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Laien sowie Akademiker aus Wissenschaft und Forschung. Erfahre mehr auf https://www.elbe505.de Betreiber der Plattform Elbe505...

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episode 13: Potenzielle Entwicklungsurwälder in der Göhrde – Interview mit Dr. Uwe Barge


Echten Naturwald gibt es in Deutschland kaum noch. „Aber wir haben hier an vielen Standorten Wälder, die trotz Bewirtschaftung dem Ideal des naturnahen Waldes sehr nahekommen. Das sind potenzielle Entwicklungsurwälder“, erklärt der promovierte Forstamtsleiter Dr. Uwe Barge. 10% der Waldfläche auf dem Gebiet seines Forstamts Göhrde sollen von der Natur allmählich zurückverwandelt werden. Ein Glücksfall: Während im Mittelalter aus Holzmangel viele Wälder komplett abgeholzt wurden, stand die Göhrde unter herzoglichem Schutz. „Die Herzöge von Lüneburg hatten hier ihr exklusives Jagdgebiet“, holt Uwe Barge weit aus in die Historie. „Daher haben wir seit der letzten Eiszeit ein Waldkontinuum, während andere Wälder im Mittelalter gerodet wurden und neu aufgebaut werden mussten. Spezialisten finden sich hier auf den alten Waldböden zum Beispiel seltene Käfer, das macht die Göhrde auch für den Artenschutz interessant.“ Die konkurrenzstärkste Baumart in unserem Klima ist die Buche. Das könnte sich mit dem Klimawandel allerdings ändern, denn die Eiche hält lange Trockenperioden besser aus. „Auch ein Zuwanderer aus Nordamerika, die Douglasie, kann Wetterextreme wie Wind, Nassschnee und Trockenheit besser widerstehen als die Fichte.“ Uwe Barges Prognose: „Eine Geheimwaffe könnte allerdings die gute alte Kiefer bleiben, die schon nach der Entwaldungsperiode des Mittelalters zur Aufforstung der steppenartigen Flächen als Joker genutzt wurde. Sie kann extreme Trockenheit lange schadlos überstehen.“ Seine Wünsche für Zukunft? „Wir Förster haben ein einfaches Berufsethos“, erklärt Uwe Barge. „Wir wollen den Wald der nächsten Generation in einem besseren Zustand übergeben als wir ihn empfangen haben. Er soll ein gemischter, vielfältiger Wald mit vielen Baumarten sein. Wenn ich das weiterentwickeln kann im Sinne forstlicher Nachhaltigkeit, werde ich den Wald mit Freude an die nächste Generation übergeben.“ Autorin: Corinna Hesse Link zum Beitrag: https://www.elbe505.de/landschaft-natur/potenzielle-entwicklungsurwaelder-in-der-goehrde Entdecke mehr: https://www.elbe505.de


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 August 23, 2019  22m