Sind Forscher beim Thema Wissenschaftskommunikation zu zurückhaltend oder hat die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten nicht ohnehin schon eine zu starke Medialisierung erlebt? Mit dieser Frage beschäftigte sich Prof. Dr. Hans Peter Peters am 18. Juni in unserer Ringvorlesung „Wissenschaftskommunikation erforschen“. Er warf einen Blick auf die Beziehungen zwischen Wissenschaftlern und Öffentlichkeit und verwies dabei auch auf die veränderten Rahmenbedingungen in der öffentlichen Wissenschaftskommunikation etwa durch die Kommunikation im Internet. Wir haben den Vortrag wieder mitgeschnitten und stellen das Video zur Vorlesung im Folgenden zur Verfügung (Update 15.09.2015: Folien zur Vorlesung sind ergänzt).
Zum VortragSeit Jahrzehnten werden die Beziehungen von Wissenschaftlern zur Öffentlichkeit kritisch thematisiert. Einerseits wurde und wird die Zurückhaltung der Forscher bei der öffentlichen Kommunikation beklagt. Andererseits wird unter dem Stichwort „Medialisierung der Wissenschaft“ (Weingart) auf problematische Rückwirkungen einer überzogenen Öffentlichkeitsorientierung hingewiesen. Auf der Basis von Befragungen mehrerer tausend Forscher in Deutschland und anderen Ländern analysiert die Vorlesung die Beteiligung von Wissenschaftlern an der öffentlichen Kommunikation unter einer interdisziplinär und international vergleichenden Perspektive. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt dabei auf journalistisch vermittelter Kommunikation – aber mit einem Ausblick auf die steigende Bedeutung direkter Kommunikation über Websites, Blogs und soziale Netzwerke.
Zur PersonHans Peter Peters, Dr. rer. soc., geb. 1955, ist Sozialwissenschaftler am Institut „Ethik in den Neurowissenschaften“ des Forschungszentrums Jülich und Honorarprofessor für Wissenschaftsjournalismus am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seine laufende Forschung befasst sich mit der Schnittstelle von Wissenschaft und Medien, der öffentlichen Kommunikation über Neurowissenschaften, dem journalistischen Umgang mit wissenschaftlicher Unsicherheit sowie mit der Bedeutung der Medien für die Wissenschafts-Governance.
Folien[slideshare id=52790458&doc=karlsruhepetersfolien-150915085028-lva1-app6891]