die urbane Spinnstube

Deutschsprachiger Podcast zum Thema Stricken, Spinnen und urbane Selbstversorgung.

https://urbanespinnstube.wordpress.com

subscribe
share






Episode 158: Sweater Knitting Weather, zweiter Versuch!


Heute geht es um den Klimastreik im September, mein Großprojekt 2019, die Strickjacke, den BIPoC Makealong, das Nachspinnen von Garn, Fahrradfahren auf dem hügeligen Land und meine Jugend, und Meditieren mit einer App.

Anhören/Download der Episode:

Ich habe den Podcast im AAC Format aufgenommen (m4a Datei), wer das zu mp3 konvertieren muss, kann das hier tun: https://audio.online-convert.com/convert-to-mp3

Adresse der Audiodatei: http://www.spiritvoices.de/pod/ep158.m4a

http://www.spiritvoices.de/pod/ep158.m4a

:-)

Die Shownotes Housekeeping (00:00)

Musik wurde kostenlos zur Verfügung gestellt: „Road Trip“ von Pyrosion (Titelmelodie + Abspann) CC-BY-SA 3.0
„Electro 1a“ und „Nineties1“ von Eric Späte vom Kinocast (Jingles) –> CC-BY-4.0
Vielen Dank!

Dieser Podcast ist ebenfalls Creative Commons Lizensiert: CC-BY-SA 4.0

Zwar sage ich im Podcast, dass ich im September zweimal aufgenommen habe, aber ich habs nun erst, im Oktober, geschafft, zu editieren und zu veröffentlichen. Somit wars nix mit zwei Folgen pro Monat! Buuuh!

Vielen Dank an Alle für Feedback und „Likes“ klicken, auch wenn ich auf den großen Social Media Plattformen gar nicht mehr aktiv bin.

Der Klimastreik war super, wir haben mit unserem Bäckereikollektiv gestreikt und statt unserem Sortiment nur eine Brotsorte gebacken und die Brote dann mit dem Fahrrad als Mini-Fahrradkorso ausgeliefert – mit Schildern und Trillerpfeifen waren wir eine eigene kleine Demo. Danach waren wir noch auf der Großdemo und die war echt sehr groß. Die Leute haben gar nicht auf die Route gepasst und es mussten daher mehrere Demos gebildet werden auf verschiedenen Routen.

Ausserdem ist wieder #Inktober und ich mache mit, auf Mastodon haben wir uns schon lose verabredet, gemeinsam zu zeichnen.

Stricken (07:50)

Letztes Mal habe ich ja gejammert, dass ich so wenig gestrickt hatte, und dass ich ja eigentlich einen Pulli anschlagen wollte. Und HAHAAAA den hab ich angefangen! Es ist in Wirklichkeit eine Strickjacke, und zwar „Cassidy“ von Bonne Marie Burns. Von ihr habe ich schon mal den Ribby Cardi gestrickt, und das hat mir sehr gut gefallen. Wo wir schon dabei sind, herzlichen Glückwunsch an Cassidy von Ravelry zum Coming out als Ravelry’s Oberprogrammiererin! Woohoooooo! Cassidy ist übrigens ein geschlechtsneutraler Name, das wusste ich vorher nicht.

Leider ist mir mein Plan nicht aufgegangen, nachdem ich zwei handgesponnene Cablé Garne verwenden wollte, und das zweite ist leider viel zu dünn, dass es im selben Projekt passt. Und das andere, das „Plan B“ war, hat leider eine viel zu dominante Textur, als dass ich im selben Projekt gut aussehen würde. Insofern muss ich jetzt erst mal Garn nachspinnen. Ich habe das Rückenteil und beide Vorderteile fast fertig, und bin jetzt gleich mit dem Garn zu Ende, das da war.

Ausserdem habe ich gerade gar kein Kleinprojekt, und möchte gerne was zum BIPoCMakealong stricken, der von September bis Ende November 2019 läuft. Hier der Blogpost bei Desamour Designs mit Allen Infos! und hier ist ein Ravelry Bundle (ich raff das mit diesen Bundles nicht) mit BIPOC Designers auf Ravelry. Wer mitmachen möchte, kann die Posts mit #BIPoCMAL2019 taggen. Wer auf Instagram oder Facebook mitmacht (also ich schon mal nicht) kann auch Preise gewinnen!

Ich mochte das „pay what you can“ System von Arohaknits, nachdem alle verschiedene Coupon Codes verwenden können, je nachdem wieviel sie für die Strickmuster bezahlen können. Z.b. hier bei diesem Muster. Hier gibt es auch noch ein Blogprojekt, das BIPoC Designer und Dyer vorstellt: https://bipocmakersproject.wordpress.com/

Spinnen (28:18)

Ich bin voll am Produktions-Spinnen um Garn für meine Strickjacke nachzuspinnen. Ursprünglich habe ich das Garn 2011 gesponnen aus dem Kammzug „Herrmann“ vom Wolllust Schurwollversand. Den hatte ich damals von Ronny geschenkt bekommen, und jetzt fand ich den Schurwollversand wieder und sie hatten sogar noch die selbe Faser vorrätig. Ich habe mir gleich ein Kilo dieser Faser bestellt, ich bin damit leicht überversorgt, aber bei nur 500g hätte der Wert der Ware quasi nur knapp die Versandkosten überstiegen, und ich wollte doch ein wenig mehr Wolle im Verhältnis zu den Versandkosten bekommen.

Ich habe dann das alte Garn zerlegt und die einzelnen Teile auf ein Kärtchen gewickelt, und versuche das jetzt genauso nachzuspinnen. Bisher sieht es sehr gut aus, nur ist mein Drall nicht wirklich ausgeglichen..

Ich habe mein Henkys Spinnrad verliehen, auf dem ich die Faser damals mit Spulenantrieb und 9:1 Übersetzung gesponnen hatte, und jetzt spinne ich es mit 20:1 Übersetzung auf dem zweifädigen Schacht-Reeves Rad. Nunja, das kann ja nur gutgehen!

Ansonsten bin ich noch an meinem Großprojekt, mit selbst kardiertem BFL/Seide/Add-ons, das wird ein überwiegend graues Garn, das ich nachher noch färben möchte, aber so, dass man die zusätzlich eingesponnenen Fasern dann noch erkennt. Ich würde das dann eher dezent und nicht an allen Stellen färben.

urbane Selbstversorgung (37:43)

Hier geht es wieder ums Radfahren, und ich nehme doch den Cliffhanger von der vorletzten Episode wieder auf. Da wollte ich nämlich davon reden, ob man auf dem Land mit dem Rad sich fortbewegen kann oder nicht. Ich bin nämlich auf dem Land aufgewachsen und rückblickend muss ich sagen: Ich hätte auf dem Land viel mehr das Fahrrad nutzen können, als ich es damals getan habe.

Ich habe damals auf dem Dorf gewohnt und mein Sozial- und Schulleben spielte sich in der 11 km entfernten Stadt ab. Ich war damals – obwohl ich manchmal mit dem Fahrrad in die Schule gefahren bin – völlig vom gefahren werden abhängig, denn ich war ein Kind/Teenager und hatte keinen Führerschein, und als ich 18 wurde, habe ich ihn als die einzige mir bekannte Person in meinem Alter gar nicht erst gemacht. Dass ich so wenig das Rad benutzt habe, lag meiner Meinung nach an einer Blockade im Kopf. Denn ich bin in die Stadt rein getrampt, und weil ich dann nicht mehr raus kam, bin ich oft die 11km zu Fuß gegangen. Das dauerte Stunden, und das mitten in der Nacht mit Wildschweinen usw… ich weiß ja auch nicht.

Auf meinem Schulweg war das Fahrrad auch nicht langsamer als der Schulbus. (Der musste nämlich noch auf halber Strecke umkehren und in noch ein anderes Dorf, ein paar Kinder abholen).

Und ja, das Thema Berge: Ich komme aus einer Gegend mit Bergen, und ich bin auch letztes Jahr 1000 Kilometer von Leipzig nach Tuttlingen gefahren, und davon waren vielleicht die ersten 50 km Flachland, danach war kein Flachland mehr. Trotzdem waren die wenigsten Strecken bergig, denn Straßen werden meistens so angelegt, dass Menschen Steigungen möglichst vermeiden und ebenerdig von A nach B gelangen. Z.B. in Flusstälern. Sollte es doch unvermeidbar sein, Berge zu fahren, wäre ein E-Bike eine gute Lösung. (Meine Mutter hat sich letztes Jahr eins gekauft und ist mit mir dank E-Bike 600km Havelradweg gefahren)

Allerdings ist es sehr fies, dass die Radwege oft über die Berge gehen, während die Land- und Bundesstrassen durchs Tal geleitet werden. Da müsste noch in der Zukunft was passieren und für den Radverkehr auch mitgedacht und mitgebaut werden. Da frage ich mich, ob es auch an der „Schere im Kopf“ liegt, mit der sich die Planenden selber zensieren, dass Radverkehr von vornherein nicht als ernsthaftes Transportmittel mit eingeplant wird.

Für uns als Gesellschaft wäre es statistisch gesehen jedenfalls super, wenn mehr Rad gefahren würde, denn wir leiden als Gesamtgesellschaft an Bewegungsmangel und an den entsprechenden Folge-Erkrankungen. Im Tagesspiegel, einer Berliner Tageszeitung, gab es mal ein Special über Radfahren in Dänemark, und einer der Planer dort sagte, dass man ein Vielfaches einspart an Gesundheitskosten, weil die Leute eben insgesamt viel fitter und gesünder werden, wenn sie sich mehr bewegen.

Eine Freundin von mir ist vor einigen Jahren täglich mit dem Rad zur Arbeit in die Stadt gefahren, anstatt wie vorher mit dem Auto, und sie hat das fotografiert und auf Instagram als „DailyUrlaub“ getaggt. (Die Beiträge sind leider nicht mehr online oder waren privat, daher tauchen sie in der Hashtag Suche nicht auf) Das ist auch ein Vorteil vom Radfahren auf dem Land: Die Landschaft ist schön, es ist nicht so laut und auch nicht so stressig wie in der Stadt.

Was ich grade toll finde (53:46)

Ich finde gerade geführte Meditationen toll. Dafür verwende ich momentan die kostenlose App „Insight Timer“. Obwohl die auf meinem alten Telefon nicht ganz reibungslos läuft, kann ich damit noch ganz okay meditieren. Und es tut mir sehr gut, denn für mich funktioniert Stricken und Spinnen als Meditation gar nicht. Ich kann dabei nicht abschalten, sondern im Gegenteil: Ich komme dabei eher ins Grübeln. Von daher ist meditieren genau das Richtige!

Ich hoffe, es hat Spaß gemacht zuzuhören, ich wünsche Euch eine Faserverzückte Zeit und Stricken ohne Tränen!


fyyd: Podcast Search Engine
share








 October 4, 2019  n/a