Die Aussichten der nationalkonservativen PiS-Partei bei der Parlamentswahl in Polen sind gut. „Die PiS hat einen polnischen Wohlfahrtsstaat aufgebaut, den es bisher nicht gab“, erklärt der Politikwissenschaftler Kai-Olaf Lang die Favoritenposition der Partei am kommenden Sonntag. Für den Experten von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik gehört die PiS zu den populistischen Kräften in Europa, die sich in der politischen Verantwortung professionalisiert haben. Ähnliches sei auch bei Viktor Órbans „Fidesz“-Partei in Ungarn zu beobachten. Lang warnt davor, populistische Parteien über einen Kamm zu scheren. Ihren Höhepunkt in der Popularität hätten sie vielleicht erreicht, aber: „Sie sind keineswegs durchgängig auf dem absteigenden Ast“. Als Gemeinsamkeit sieht Lang eine Verabsolutierung des nationalen Interesse, bei der Zusammenarbeit mit anderen Staaten und Institutionen keine Vorteile bringe: „Man sieht die Welt als großes Nullsummenspiel“.