Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed sei ein „klassischer“ und sehr würdiger Friedennobelpreisträger, sagte die Politikwisenschaftlerin Sabine Kurtenbach vom GIGA Institut Hamburg in SWR2. Mit Abiy Ahmed werde, so Kurtenbach, jemand geehrt, „der Reformprozesse angestoßen und einen Friedensgespräche initiiert hat, ohne dass diese schon zu einem großen Erfolg geführt hätten.“ Der Friedensnobelpreis unterstütze nun diese Bemühungen und bringe Anerkennung von außen. Die „Vorschusslorbeeren“ erhöhten nun den Druck auf Eritrea mit Äthiopien zu kooperieren. Allerdings könne ein Friedensnobelpreis auch ein „zweischneidiges Schwert“ sein. Die Auszeichnungen etwa für US-Präsident Barack Obama (2009) oder den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos (2016) hätten stark zur Polarisierung der Debatten in den USA und Kolumbien beigetragen.