Kunst war lange Zeit Männersache. Bereits das Kunststudium blieb Frauen lange verwehrt. Erst 1919 akzeptierte die Berliner Kunstakademie die ersten Kunststudentinnen. Und trotzdem gab es sie: Malerinnen und Bildhauerinnen, die es trotz aller Widrigkeiten schafften und deren Werke in die Sammlung der Nationalgalerie aufgenommen wurden. Viele waren es nicht: 4.000 Werke der Sammlung sind von Männern, nur 80 von Künstlerinnen. Und die verschwanden größtenteils im Depot. Für die Ausstellung „Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919“ wurden sie jetzt endlich ins Museum geholt. Eine überfällige Präsentation, meint SWR2-Kunstkritikerin Simone Reber.Nun müsse allerdings auch in der Dauerausstellung der Alten Nationalgalerie die Präsenz von Künstlerinnen verstärkt werden.