Nur eine stabile Tür hat verhindert, dass in Halle zahlreiche Juden Opfer eines schrecklichen Attentats wurden. Seit dem Anschlag am 9. Oktober stellen sich auch in Augsburg viele Menschen die Frage: Wie groß ist das Problem mit Antisemitismus und Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft? Und: Können sich Juden bei uns sicher fühlen? Bis vor kurzem dachte Dr. Barbara Staudinger, Leiterin des jüdischen Museums in Augsburg, dass es in der Stadt kein Problem mit Antisemitismus gebe. In unserem Podcast "Augsburg, meine Stadt", sagt sie jetzt: Daran hat sich in den letzten Wochen etwas geändert. Allein seit Juli haben Unbekannte 23 Hakenkreuze in Bänke der Augsburger Synagoge geritzt. Mit einem Dumme-Jungen-Streich hat das für die Wissenschaftlerin nichts zu tun. "Kein Mensch ritzt ein Hakenkreuz, weil er nicht weiß, was ein Hakenkreuz ist", sagt sie. Besonders verändert habe sich die Stimmung in der Gemeinde und im Museum allerdings seit dem Anschlag in Halle. "Wäre das Gleiche in Augsburg passiert, wäre eine Katastrophe passiert", sagt Staudinger. Höre sie jetzt ein Polizeiauto mit Sirene vorbeifahren, zucke sie zusammen. Was den Juden in Augsburg jetzt helfen würde und was sich konkret in nächster Zeit ändern muss, darüber spricht die Museumsleiterin im Podcast.