Der an der Universität Erfurt lehrende Historiker Patrice Poutrus hat mit seinem Buch „Umkämpftes Asyl“ untersucht, warum es in den Debatten um das Asylrecht stets auch um grundlegende Fragen der politischen und der moralischen Orientierung geht und der Artikel 16 und seine Auslegung, Anwendung oder eben Nicht-Anwendung immer ein Spiegel der ethisch-moralischen Verfasstheit Deutschlands ist. Wie ernst nimmt die Bundesrepublik ihren im Grundgesetz festgelegten Anspruch, das Grundrecht auf Asyl als eines der zentralen Menschenrechte zu verteidigen und durchzusetzen? Warum wurde und wird dieses Grundrecht immer wieder aufs Neue in Frage gestellt und wie erleben Menschen in der Flüchtlingsarbeit die damit verbundenen Auseinandersetzungen?