Sie haben bestimmt schon so manche Lobby geputzt, die Reinigungskräfte dieser Welt. Aber sie selbst scheinen keine große Lobby zu haben. Den "Internationalen Tag der Putzfrau" jedenfalls verdanken wir im Wesentlichen einer Krimiautorin, die ihre Heldin zuweilen als Putzfrau arbeiten lässt. Was vielleicht symptomatisch ist. Denn wie viele Klischees und Anekdoten ranken sich um Putz-, Zugeh- oder Reinemachefrauen - und wie wenig Aufmerksamkeit erfahren sie in der Wirklichkeit! Wir lassen sie in unsere Räumlichkeiten, gewähren ihnen tiefe Einblicke und vertrauen blind darauf, dass sie dort wirklich nur putzen. Aber die Sauberkeit, die sie hinterlassen, die nehmen die meisten von uns selbstverständlich, ohne sich Gedanken über die Drecksarbeit zu machen, die dafür nötig war und die oft genug schlecht bezahlte Schwarzarbeit ist.