Jenny de la Torre Castro, 65, Ärztin & Gründerin des Obdachlosenzentrums. Das Mädchen wächst in den peruanischen Anden auf. Als sich die Familie im akuten Fall mit den Nachbarn um den einzigen Arzt weit und breit streiten muss, entschließt sich Jenny, selbst einmal Ärztin zu werden. Und wirklich: Sie studiert Medizin und jobbt fleißig, um sich die viel zu teuren Bücher leisten zu können. Die junge Frau bewirbt sich erfolgreich um ein Stipendium für die DDR, lässt sich an der Charité zur Chirurgin ausbilden und bekommt ein Kind. Zurück in Peru wird ihr Abschluss nicht anerkannt - absurd. Gut, dann eben wieder Berlin. Die Mauer ist bereits offen, die Stadt ist voll. Und eben auch voller Menschen, die Unterstützung brauchen, gerade medizinische: Mehr als 25 Jahre schon kümmert sich Jenny de la Torre Castro jetzt schon um Obdachlose - gemeinsam mit einigen ehrenamtlichen Ärztinnen und Helfern. Ein Gesundheitszentrum hat sie aufgebaut und eine Stiftung. Vielfach wurde sie ausgezeichnet, und Aufmerksamkeit IST ja auch wichtig. Aber Geld- oder Sachspenden sind dann doch noch ein bißchen wichtiger. Das Geld ist knapp, ihre Zeit im übrigen auch. Umso erfreulicher, dass Jenny de la Torre zu uns in die letzte Hörbar des Jahres kommt.