Zusammenfassung
Shin‘ya Tsukamoto liefert Ende der 80er Jahre mit dem ersten TETSUO die Initialzündung für den japanischen Independentfilm und das Rezept für Aufmerksamkeit auf internationalen Festivals: anstatt des glänzenden, reichen Japan kurz vor dem Platzen der ökonomischen Blase gibt es hier Salarymen und Kruppstahl-Fetischisten in finsteren Butzen, kaputten Lagerhallen und Otaku-Höllen, die mal mehr, mal weniger willentlich zu Maschinen werden. Wir überlegen, woher Shin‘ya Tsukamoto seine Inspiration zieht – JG Ballard, Lynch, Surrealismus, Futurismus, Punk, Manga, Musikvideos, das eigene monomane Künstlerego – und wie er aus all diesen disparaten Quellen etwas Eigenes zusammenschraubt; was die Summe der Staubsaugerschläuche und Leuchtdioden dieses Films über Japan Ende der 80er zu sagen hat. Und wie hier der Eindruck von lebendiger Biomechanik aus Elektroschrott und Montage entsteht.
Daten & VerfügbarkeitTetsuo, J 1989, Regie: Shin’ya Tsukamoto
Wir haben die vorbildliche Blu ray von Third Window Films gesehen, die auch den zweiten Teil enthält – beide in, bedenkt man die Produktionsumstände, bestmöglicher Qualität. Eine Variante mit dem dritten Teil gibt es zudem bei Koch Media.
RechtlichesFür den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):
Thanks to all creators and the community of freesond.org!
Special ThanksEin besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.
Der Beitrag Episode 119: Tetsuo, 1989 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.