Er stammt aus dem ost-westfälischen Rheda-Wiedenbrück, einem kleinen katholischen Ort zwischen Hamm und Bielefeld, wo man gut und gern aufwächst, bestimmt. Es sei denn, man trägt plötzlich etwas Wildes in sich, das dort nicht ausgelebt werden kann. Disselkamp fand dieses Wilde mit 17 in Berlin: Punkrock mit allem Drum und Dran. Er schmiss die Schule und zog in die damalige Mauerstadt. Dort lebte der heute 55-Jährige in einem besetzten Haus, spielte in einer Punkband und stand plötzlich in der Hauptrolle des Kinofilms „Die Heartbreakers“ vor der Kamera. Disselkamp hatte sich eindeutig für den richtigen Ort entschieden, auch wenn sich sein Weg noch mal änderte: Er stieg in die Gastronomie ein, wurde erst Chef des legendären „Sexton“ in Schöneberg und führt bis heute den Sage Club, längst eine Institution des Berliner Nachtlebens. Doch da knirscht es derzeit gewaltig. In Sascha Disselkamp haben wir - auch für dieses Thema - den richtigen Gesprächspartner.