Noch nie haben sie so etwas erlebt, noch nie war es so gefährlich, noch nie mussten so große Gebiete evakuiert werden, noch nie ging es so schnell. Die Australier sind es gewohnt, mit großen Buschbränden umzugehen. Meist sind die Feuer von Menschen verursacht und bisher konnten sie immer auch von den Menschen wieder eingefangen werden. Derzeit aber sind gleich mehrere riesige Brände außer Kontrolle. Die Menschen müssen flüchten, die Helfer sind hilflos. Die Hitzewelle und die Trockenheit fachen die Winde an und die halten die Brände am Laufen. Aber es gibt ja keinen Klimawandel. Sagt die Regierung des größten Kohleexportlandes der Welt. In Deutschland ist die Waldbrandsaison vorüber. Wir warten auf den nächsten Hitzesommer und vertreiben uns die Zeit bis dahin mit selbst gelegten Zimmerbränden, Silvesterraketenbeschuss und abgefackelten Zoogebäuden. Offenbar birgt das Legen von Feuer, der Umgang mit dem Schrecken, für uns einige Faszination. Es verselbstständigt sich nur leider recht schnell und lässt sich dann nur noch ungern im Zaum halten. Dann wird das Feuer, dessen Handhabung wir die Herrschaft über die Welt verdanken, zu einem schrecklichen Feind.