Zusammenfassung
Die französische Neue Welle gilt als zeitlich eng begrenztes Phänomen: Mitte der 50er Jahre geht es los, Anfang der 60er ist dann gleich auch wieder Schluss. Pierrot le Fou von Jean-Luc Godard ist einer der Filme, die den Übergang zwischen Nouvelle Vague und dem diffusen Danach dokumentieren. Godard wiederholt hier viele seiner Stilmittel und Arbeitsweisen aus den frühen Filmen: eine Gangstergeschichte à la À bout de souffle mit Belmondo in der Hauptrolle, Anleihen bei Fritz Lang (besonders You only Live Once) und diversen anderen Regisseuren des klassischen Hollywood, Jump Cuts, Pop Art, improvisierte Szenen, lange tiefenscharfe Einstellungen für Ziehvater André Bazin. Aber man merkt deutlich, dass all das nicht mehr verfangen will (und wohl teilweise auch soll). Godard ironisiert seine frühere Subversion, will nicht mehr an die Authentizitätsideen seiner Jahre als Debütant glauben. Aus dem Off kriecht die Postmoderne in den Film. (Und genau darüber unterhalten wir uns.)
Daten & VerfügbarkeitPierrot Le Fou (de.: Elf Uhr nachts), F 1965, Regie: Jean-Luc Godard
Wir haben die US-Blu ray von Criterion gesehen, und bei dem Label erübrigt sich ein Qualitätsurteil – das Master ist über jeden Zweifel erhaben. Die deutsche Blu ray von Arthaus/Studio Canal bietet ähnlich gutes Bild mit weniger Extras.
RechtlichesFür den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):
Thanks to all creators and the community of freesond.org!
Special ThanksEin besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.
Der Beitrag Episode 121: Elf Uhr nachts (Pierrot Le Fou), 1965 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.