SchönerDenken FilmPodcast

Der erste Eindruck - direkt nach dem Kino - in etwa 12 Minuten und spoilerfrei, versprochen. Das ist unser Kerngeschäft. Ansonsten echte Liebe für japanische Filme, eine Schwäche für Science-Fiction und ungebrochene Entdeckungslust für bekannte und unbekannte Klassiker.

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Folge 1065: 1917 - Von der Kälte der Perfektion


Eine atemberaubende Leistung – aus der Perspektive des Über-Kameramanns Roger Deakins. Ein zweistündiger Film von der Front des Ersten Weltkriegs – in einem Shot. Zumindest soll es so auf den Zuschauer wirken. Was von Sam Mendes als immersiv geplant war, Zuschauer*innen also besonders tief in den Film hineinziehen sollte, prallt zumindest an unserer kleinen Kinogruppe ab. Wir vermissen die Nahaufnahme und die überraschenden Perspektivwechsel. Vielleicht gibt es doch einen Grund, warum Filme geschnitten werden … „Das fühlt sich an wie ein Christopher-Nolan-Film. Und das ist echt kein Kompliment!“ (Thomas) Wir vergleichen 1917 mit SAVING PRIVATE RYAN, mit FULL METAL JACKET und sogar mit EINE DAME VERSCHWINDET, um unserem Unbehagen auf die Spur zu kommen. Am Ende ist es ein kunsthandwerkliches Meisterstück – aber immer steht hier die Form über der Emotion, ist die ununterbrochene Darstellung wichtiger als das Innenleben der Protagonisten, ist der Single Shot wichtiger als der Suspension of Disbelief. Kopfgeburt wie DUNKIRK, inszeniert mit der kalten Perfektion eines Schachgroßmeisters. Am Mikrofon direkt nach dem Film: Tom, Harald und Thomas.


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 February 18, 2020  14m