Die "Biennale für aktuelle Fotografie" gastiert momentan in sechs Museen und Kunstvereinen in Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim. Ihre Veranstalter bezeichnen sie gern als "größtes kuratiertes Fotofestival" in Deutschland. Ein Kurator verantwortet sämtliche Ausstellungen. In diesem Jahr ist das der Brite John Campany, der auch in deutscher Sprache viel veröffentlicht hat, und sich als großen Fan deutscher Fototheorie bezeichnet. Aus Pressefotos im Heidelberger Kunstverein macht Campany wandfüllende Werke, verblüffend schön und von surrealem Reiz. Daneben überraschen originale Fundstücke aus Bildarchiven von Lokalzeitungen, etwa Christos erste Gebäudeverhüllung. Dazu kommen alphabetisch sortierte Schlagworte des Pressebildarchivs. Sie ergeben den absurden Konstruktionsplan des Weltbildes von Medien - oder Dada-Lyrik. Statt schneller Antworten der Besucher auf diese Bilderflut wünscht sich Campany, mit John Cage, eine "eigene Reaktion". Eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe.