Eben noch im Klassenzimmer mit Frontalunterricht und Tafelkreide - jetzt im digitalen Lernraum. Hier begegnen sich seit zwei Wochen Lehrer und Schüler, und manche - Lehrer wie Schüler - fühlen sich dabei verloren. Das Home-Schooling läuft in der dritten Woche. Und während die einen gekonnt in Clouds und Videokonferenzen mit Ihren Lehrern kommunizieren, versuchen die anderen auf ihrem Handy mühevoll Arbeitsblätter zu bearbeiten. In dieser Ausnahmesituation zeigen die Versäumnisse der vergangenen Jahre ihre dramatischen Folgen. Der Digitalpakt ist zwar beschlossene Sache, der Bund stellt fünf Milliarden Euro bereit, um die Digitalisierung in den Schulen zu fördern. Aber die digitale Bildung ist noch längst nicht praktisch in den Klassenzimmern angekommen. Und die Abhängigkeit des Bildungserfolges vom Elternhaus bedeutet für viele Schüler jetzt ganz konkret, völlig alleine zu sein mit den Arbeitsaufträgen. Wie können negative Effekte der Schulzeit zuhause abgemildert werden? Und wie können die digitalen Erfahrungen dieser Zeit die Schule in Zukunft voranbringen? Dann könnte Hänschen schon früh lernen, was Hans später sowieso brauchen wird.