In der Krise rufen alle nach dem Staat, auch die, die kurz zuvor noch die Freiheit des Marktes und des Individuums beschworen haben. Und wenn der Staat dann kommt und fürsorglich hilft, stellt er auch Regeln auf, die Sicherheit bringen sollen und deren Nichteinhaltung bestraft wird. Mit dem Virus gewinnt der Staat an Autorität, sogar über Grundrechte hinaus. Und das trägt die Bevölkerung mit. Die Bundesregierung mache beim Corona-Krisenmanagement einen guten Job, finden 72% der Deutschen. Dabei ist es auch dieser „starke“ Staat, der in den vergangenen Jahrzehnten auf Wachstum, Privatisierung und Globalisierung gesetzt hat - was die Auswirkungen der Corona-Krise verschärft. Weltweite Geschäftsbeziehungen sorgen für die Verbreitung des Virus. Fallen globale Lieferketten weg, fehlen Medikamente und Lebensmittel. Die Privatisierung im Gesundheitssystem hat die Krankenhäuser auf Effizienz gebürstet. Lassen sich die aktuellen Probleme lösen, wenn wir auf diesem Kurs bleiben? Können wir nach dieser Krise genau so weitermachen wie vorher? Oder können wir uns durch ein Umsteuern besser wappnen für die nächste Krise? Denn die kommt bestimmt - sei es eine ökonomische, eine ökologische oder die nächste Seuche…..