Mobbing – vor allem unter Schüler*innen – ist in Japan ein ernstes Thema. Regisseur Eisuke Naito erzählt dazu eine harte Geschichte: Kira, der selbst als kleines Kind gemobbt und verprügelt worden war, wird zum Täter. Im Alter von 13 Jahren drangsaliert er seine schwächeren Spielkameraden und schießt dann mit einer Armbrust einem Mitschüler, der sich ihm widersetzt, mit einer selbstgebauten Armbrust in den Hals. Das Opfer wird zurückgelassen – da Kira und seine Freunde keine Hilfe holen, verblutet der Junge. Schnell wird Kira dann selbst zum Opfer von Mobbing. Kira macht in zwei Stunden Film keine Entwicklung durch – am Ende hat er nichts dazugelernt. Naitos Film springt in seinen filmischen Mitteln zwischen Poesie, Ästhetisierung und billiger TV-Optik, wechselt zwischen reißerischem und pädagogischem Erzählen. Wir haben uns den Film auf Nippon Connection Online 2020 angeschaut und direkt nach dem Film diskutieren Kinomensch Lucas (Longtake), Dingsdaninja Johannes (Untersicht), Andras und Gastgeber Thomas, warum die Elemente des Films nicht zusammen passen wollen und was davor schützen könnte, als Schüler*in selbst gemobbt zu werden.