KontaktAufnahme

Wir sprechen mit Menschen und wir kommen ihnen nah. Der Podcast wurde während der erstaunlichen Corona-Zeit aus der Taufe gehoben, als die persönliche Kontaktaufnahme durch soziale Distanzierung ersetzt werden musste. Aus Trotz entschieden wir uns den Menschen so nah wie nur möglich zu kommen. Unseren Gästen rücken wir mit unseren Fragen ganz liebevoll auf die Pelle. Und auch Ihnen, wenn Sie es erlauben. Mit Ihren Kopfhörern können Sie unsere Gespräche überall anhören: auf dem Sofa, unterwegs, in einem Warteraum, auf der Wiese… Lernen Sie mit uns außergewöhnliche Menschen aus Nürnberg und Umgebung, ihre Meinungen und ihre Geschichten kennen.

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episode 7: Oskar Brabanski, gibt es Spargel mit Schnitzel ohne Ausbeutung?


KontaktAufnahme 6 - der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg

Es gibt in Deutschland zahlreiche Knochenjobs, die Einheimische nicht bereit sind zu tun. Diese Jobs werden von mobilen europäischen Arbeitsmigrantinnen übernommen, meistens unter unvorstellbar schlechten Bedingungen. Scheinselbstständige, Leiharbeiterinnen, Werkvertragsnehmer*innen aus Mittel- und Osteuropa werden mies bezahlt, sind unwürdig untergebracht und arbeiten unter sklavenähnlichen Bedingungen. Die Missstände sind sowohl der Politik als auch der Öffentlichkeit schon seit Langem bekannt. Doch wo die einen leiden, bereichern sich die anderen – und der Rest schaut unbeteiligt zu. Wie ein Vergrößerungsglas brachte der Ausbruch des Corona-Virus im Schlachtbetrieb Tönnies diese unangenehmen Tatsachen ans Tageslicht und zwang die Öffentlichkeit zum genauen Zuschauen.

Das DGB-Projekt „Faire Mobilität“ engagiert sich aktiv gegen die Missstände und das ausbeuterische System und gibt den Menschen ohne Lobby eine Stimme. Wir sprachen mit Oskar Brabanski, einem der zwei Mitarbeiter der neuen Nürnberger Filiale, die auch hier in der Region von Anfang an alle Hände voll zu tun hat. Er und sein Kollege sprechen jeweils Polnisch und Rumänisch und erreichen die Wanderarbeiter auf verschiedenen Wegen – von sozialen Medien bis zu den Feldern des Knoblauchlandes. Brabanski, der Philosophie, Kulturreflexion und Politikwissenschaften studierte, entschied sich gegen die zuerst angestrebte wissenschaftliche Laufbahn, weil „die Theorie zwar interessant ist, aber die praktischen Probleme doch auch gelöst werden müssten“. Er erzählt aus seinem Arbeitsalltag und über die Unterstützungsmöglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. „Wollen wir wirklich, dass es Mitmenschen gibt, die unter diesen Bedingungen arbeiten?“ fragt er in dem aufschlussreichen Gespräch und appelliert an die Politik und die Zivilgesellschaft.

Die Beratungsstellen des DGB-Projekts Faire Mobilität

MDR-Bericht mit Teilnahme von Oskar Brabanski

Tönnies: Eine Frau hebt den Sumpf aus (emma.de)

So müssen Tönnies-Arbeiter leben [https://www.n-tv.de/panorama/So-muessen-Toennies-Arbeiter-leben-article21899992.html]

Fleischindustrie: "Eine verseuchte Branche"


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 July 23, 2020  44m