Es fällt kein Schuss, keine Bombe explodiert, keine Messer werden gewetzt. Der Tod mittels Gift kommt leise, schleichend und meistens qualvoll. Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist offenbar einem Giftanschlag zum Opfer gefallen, davon sind die behandelnden Ärzte an der Berliner Charité überzeugt. Sie kämpfen darum, Nawalnys Leben zu retten. Und rätseln dabei noch, welche Substanz ihm genau verabreicht wurde, möglicherweise in einer Tasse Tee am Flughafen. Die genauen Hintergründe sind noch unklar - und der Kreml beteuert, nicht in den Fall verwickelt zu sein. Giftmorde haben aber in der Geschichte eine lange Tradition. Bis hin zu Sokrates, der durch den Schierlingsbecher zu Tode kam. Auffällig ist auch, dass Frauen, wenn sie morden, eher zum Gift greifen als zu Pistole oder Dolch. Was steckt hinter der Giftmischerei und was macht sie für politisch motivierte Morde und "Denkzettel“ attraktiv?