Musikstück der Woche

Beethoven oder Fauré, Pergolesi oder Bach, gespielt von Orchestern, Ensembles und Chören aus der ganzen Welt: Klassik-Werke aus unserem Archiv zum Anhören und Downloaden.

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Karelia-Suite von Sibelius mit der Deutschen Staatsphilharmonie


Impressionen aus Karelien Die künstlerische Auseinandersetzung mit seiner Heimat spielte für Jean Sibelius eine wichtige Rolle. Seine Familie kam zwar aus Schweden, doch über seine Frau kam er in Berührung mit der national-finnischen Bewegung, die in der Zeit der Jahrhundertwende Hochkonjunktur hatte. Von der Beschäftigung mit Finnland zeugen mehrere Werke, allen voran die Tondichtung „Finlandia“, die sich mit lebenden Bildern aus der Geschichte Finnlands beschäftigte und seit der Uraufführung 1899 solche Durchschlagskraft entwickelte, dass viele Finnen sie als eine Art Nationalhymne betrachteten. Weite Landschaften in Musik Bereits sechs Jahre zuvor hatte sich Sibelius mit der Verbindung zwischen der finnischen Nationalität und musikalischer Gestaltung beschäftigt. Im Auftrag einer Studentenkorporation schrieb er 1893 eine Serie von Orchesterstücken, die als Festmusik mehrere lebende Bilder aus Karelien darstellen sollte. Die Landschaft im Südosten Finnlands spielte für die finnische Nationalbewegung eine wichtige Rolle; bis 1918 war das Land Teil des russischen Zarenreiches. Sibelius hatte die Region bereits auf seiner Hochzeitsreise mit seiner Frau Aino kennen gelernt und fühlte sich daher imstande, diesen Impressionen eine musikalische Gestalt zu geben. Mehr zu Sibelius' Karelia-Suite für Orchester op. 11 Nach der Aufführung der größeren Karelia-Musik entnahm Sibelius mehrere Stücke und stellte sie noch einmal als dreiteilige Suite zusammen. Mit einem äußerst farbigen Orchesterklang wird die raue nordeuropäische Landschaft imaginiert. Im ersten Stück („Intermezzo“) evozieren Hörnerklänge und im Pianissimo flirrende Streicherklänge Bilder von Weite, bevor ein hymnischer Marsch in den Vordergrund tritt. Es entwickelt sich ein euphorischer Höhepunkt, ehe die ganze Szenerie wieder abnimmt und verklingt. Der Gesang eines alten Barden Dominierten im ersten Teil noch die Blechbläser, sind es nun gedämpfte Holzbläser-Klänge und gedämpfte Streicher, welche die „Ballade“ bestimmen. Dargestellt wird hier der Gesang eines alten Barden, im Vergleich zur ursprünglichen Musik aber nun rein instrumental. Gelassen, fast heiter ist der Tonfall im dritten Stück „Alla marcia“, dessen punktierte, federnde Melodie sich erneut zu einem hymnischen Marsch entwickelt. Populäres Jugendwerk Nicht nur die mitziehende Melodik, auch die schillernde Instrumentation dieses Jugendwerks haben seit der Uraufführung im November 1893 zu großer Popularität unter Sibelius’ Werken beigetragen.


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 November 14, 2020  18m