WENIGER. UND MEHR.

Gedanken über Coaching und die Veränderungsprozesse von Menschen, Teams und Organisationen – und noch über einige andere Dinge & Themen auf dieser Welt, zu denen sich das Denken, Schreiben & Sprechen lohnt

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"Ach, Du bist so ein Sensibelchen ..." (Teil 3)


Hier ist nun der dritte und letzte Teil des Podcast-Interviews, bei dem Ellen Herb mir eine Vielzahl von spannenden Fragen rund um Hochsensibilität, Achtsamkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Führungskräfte, Rollenspiele und innere wie äußere Resonanzphänomene gestellt hat.

Bildquelle: Pixabay

Sind hochsensible Menschen wirklich so besonders? Oder werden wir vielleicht alle mit diesen Fähigkeiten geboren – und manche sind nur deutlich schneller darin, sie “beim Erwachsenwerden” zu verlernen? Wie steht es mit den vielen anderen Sinnen, die wir alle tagtäglich als selbstverständlich wahrnehmen? (Oder haben Sie schon mal bewusst und ganz aktiv überlegt, wie sie Ihren Fuß ansteuern, um ihn vor den anderen zu setzen?) Und gibt es auch für Führungskräfte etwas, das sie daraus lernen können? (Andere Menschen natürlich ebenso. Möglicherweise sogar solche, die in Washington wohnen.)

Nun kommt es zum Finale: Hier ist der dritte und damit letzte Teil des Interviews. Viel Vergnügen beim Hören!

Danke an alle Hörerinnen und Hörer für das Wohlwollen hinsichtlich der Audioqualität! (Ursprünglich war dieses Interview “nur so” als Gespräch gedacht, um daraus später etwas Text in ein mögliches Buch zu gießen.) Nachdem insbesondere ich selbst das gesamte Budget für hochprofessionelles Make-up und wahnsinnig imposante Podcast-Kulissen rausgeworfen hatte, mussten Ellen und ich bei der Audiotechnik sparen und haben den Podcast mit einem simplen Smartphone aufgenommen.

Weil aller guten Dinge nun mal exakt drei sind, heißt es erneut:

Liebe Ellen, danke für die schönen Fragen!

https://ellen-herb.com

 

Noch ein paar Informationen:

“Propriozeption – ist das selbstverständlich?” In den Fußnoten von Teil 1 des Interviews wurde sie schon kurz erwähnt: die sogenannte “Propriozeption”. Damit ist die Fähigkeit des Menschen gemeint, den eigenen Körper wahrzunehmen, also unter anderem die Muskulatur zu spüren, um sie dann auch bewusst steuern und einsetzen zu können. Das ist für uns üblicherweise total selbstverständlich – nur gibt es durch neurologische Störungen eben auch Menschen, bei denen genau dieser Sinn eine Fehlfunktion hat. Im GEO-Sonderheft “Die 7 großen Rätsel des Universums” wird der Brite Ian Waterman beschrieben, der diese Eigenwahrnehmung verloren hat – und trotzdem ein selbstbestimmtes Leben führt. Das ist durchaus bemerkenswert und es ist auch wert, sich kurz mal darüber zu freuen, dass so vieles in uns “einfach so” funktioniert, was wir erst dann bemerken würden, wenn es uns verloren geht.

“Aggression: Angriff oder Annäherung?” Angesichts des häufig negativen Images des Streitens sollen in diesem Kontext auch ein paar Worte zum direkt angrenzenden Thema „Aggression“ kommen. Sie hat einen wirklich schlechten Ruf. Möglicherweise zu Unrecht. Neben der Bedeutung eines Angriffs (lat. aggressio ) hat Aggression auch noch andere sprachliche Ursprünge und Einflüsse: Ebenfalls im Lateinischen gibt es aggredi, was wiederum ganz neutral „sich nähern“ heißt. Die Vorsilbe ag steht für „zu“ oder „nach hin“. Außerdem bedeutet gradi „festen Schrittes gehen“. Damit kann ein „aggressives Verhalten“ auch weitgehend neutral als „eine entschlossene Annäherung“ beschrieben werden. Diese Entschlossenheit kann uns bedrohlich erscheinen, sie muss es jedoch keineswegs immer sein. Vielleicht ist sie wirklich nur ein Verringern des Abstands zwischen zwei Menschen. Und genau dies kann ja auch das Ziel eines konstruktiven Konflikts sein: sich von sehr weit auseinanderliegenden Standpunkten aus anzunähern. (Quelle: “Impulse zur eigenen Veränderung”) Wenn man sich diese Dualität mal genau anschaut, so löst insbesondere bei sehr sensiblen Menschen eine (neutral gemeinte) Annäherung vielleicht schon sehr schnell das Gefühl eines Angriffs aus – weil ihnen der Andere eben zu nah kommt. Weil sie die andere Person schon sehr frühzeitig spüren. Wenn jedoch Beide eine gewisse Portion Sensibilität und Empathie mitbringen, für sich selbst und für den Anderen, für die eigenen Grenzen und die des Gegenübers, dann können diese zwei Menschen sich vermutlich ganz entspannt näher kommen – ohne dass sich einer von ihnen dabei angegriffen fühlt. Nur mal so als Idee, das darf gerne im Alltag ausprobiert werden.

“Performance-Optimierung durch Achtsamkeit?” Einige Gedanken zum wirklich alltagstauglichen Einsatz von echter Achtsamkeit (auch ohne Räucherstäbchen) gibt es hier im Blog.

“Gefühle beim Führen und Kennzahlen mit Herz?” Weil nun mal auch Führungskräfte (w/m/d) Menschen sind und ebenfalls Gefühle haben (dürfen), gibt es im Blog einen Beitrag zu “emotionalen KPIs”.

“Wenn Sensitivität etwas zum Essen wäre …” Diese Abschlussfrage konnte glücklicherweise noch etwas umgebogen werden (da es die sich selbst immer wieder neu erschaffende Mango bisher nicht gibt), so dass als Sinn die Akustik ins Spiel gekommen ist. Und das als letzte Antwort genannte Stück “Music for Airports 1/1” von Brian Eno ist genau dieses:

From the album „Ambient 1 : Music for Airports“. Footage is from Incheon Airport and Tokyo Narita Airport.

 


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 April 28, 2020  13m