Carsten und Jonah schnüren ihre Stiefel und gehen mit „Elijas Lied“ auf Wanderschaft. In Amanda Lasker-Berlins Debütroman treffen sich drei entfremdete Schwestern wieder, um gemeinsam eine Wanderroute auf einen Berg zurückzulegen. Dabei könnten die Figuren unterschiedlicher kaum sein: Elija, die älteste der drei Schwestern, wurde mit Trisomie 21 geboren, Noa arbeitet als Sexualbegleiterin für Pflegebedürftige – und Loth ist in die rechte Szene abgerutscht und lebt in einer patriotischen Hausgemeinschaft. Was für Jonah zunächst etwas konstruiert klingt, erweist sich schnell als eine wahnsinnig geschickte Geschichte, die alle Fallen vermeidet, in die Literatur über Rechtsradikalismus sonst so gerne tappt. Und als wäre das noch nicht genug, schreibt Amanda Lasker-Berlin neben Loth noch zwei andere Figuren in ihren Roman, die locker ihr eigenes Buch tragen könnten.