Andreas Treichl ist der wahrscheinlich bekannteste Banker in Österreich. Über Jahrzehnte baute er die heutige Erste Group von einer verschlafenen Bank zu einem europäischen Player aus. Den Vorsitz der Bank gab er Anfang des Jahres ab. Dann kam Corona. Und weil er als Spartenobmann der Banken bei der Wirtschaftskammer noch im Dienst stand, war Andreas Treichl an vorderster Front dabei, als die Wirtschaft zum Stillstand gebracht werden musste - und die Regierung alle Hebel in Bewegung setzte, um gegenzusteuern.
Wie geht es jetzt weiter? Was droht uns im Herbst? In Folge 14 von „Eine Frage noch…“ gehen Andreas Treichl und Moderator Nikolaus Jilch der Frage nach, wie lange die österreichische und die europäische Wirtschaft noch unter den Folgen der Corona-Krise leiden werden - und was man dagegen tun kann. „Der Tiefpunkt der Krise ist in wirtschaftlicher Hinsicht noch nicht erreicht“, sagt Treichl: „Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird es schwer treffen.“
Was es jetzt brauche sind Investitionen des Staates, mehr Eigenkapital in den Unternehmen und einen massiven Ausbau des Kapitalmarktes in Europa. Was es nicht braucht sind Steuererhöhungen, so der ehemalige Banker.