Es sollte eine Rückkehr zur Normalität bedeuten, der erste Wahlkampf-Auftritt wieder vor großem Publikum seit dem Ausbruch der Pandemie. Er sollte den Amerikanern und der Welt zeigen, dass der Lockdown vorbei ist, dass Trumps "stille Mehrheit" stärker als je zuvor ist und dass er Recht und Ordnung wiederherstellen kann. Aber die Million Anhänger, die sich laut Trumps Wahlkampfmanager registriert hatten, ist nie zustande gekommen. Hatte die Trump-Fans vielleicht doch die Angst vor Corona abgeschreckt?
Während Trump die Medien und die radikale Linke beschuldigte, sollen Teenager von Tiktok- und Kpop-Fans die Nachfrage nach Tickets für die Trump-Rally in Tulsa, Oklahoma, künstlich aufgebauscht haben - nur, um dann nicht zu erscheinen und die Plätze absichtlich leer zu lassen. So oder so: es kamen zwar Tausende - aber eben lange nicht so viele wie wohl vom Präsidenten erhofft. Und so wurde es vor halbvoller Arena am Ende das altbekannte Spektakel: die Medien herabsetzen, die Konkurrenz beleidigen und noch ein paar Vorwürfe Richtung Deutschland obendrauf. Werden wir eines Tages auf den Auftritt von Tulsa als den Anfang vom Ende zurückblicken? Hat die Kampagne die Auswirkungen der aktuellen Lage unterschätzt? Oder ist dies nur ein Ausrutscher aufgrund der Umstände in der Pandemie?
Links:
Juneteenth. New York Times, Special Section, June 19, 2020
The Burning of Black Wall Street, Revisited. New York Times, June 19, 2020
President Trump Rally in Tulsa. 11Alive/NBC. June 20, 2020
Why Trump's Tulsa Rally Put the City's Black Residents on Edge. Video. New York Times. June 21, 2020.
Credits:
Hintergrund Musik von Loco Lobo, "Lonesome Desperate," cc by-nc 4.0