Wir beginnen den Japanuary 2021 mit dem WALD DER TRAUER, mit dem Regisseurin Naomi Kawase den großen Preis der Jury 2007 in Cannes gewann. Worum geht es? Shigeki, den alten Mann verbindet mit Machiko, der jungen Pflegerin, die Erfahrung des Verlustes. Er hat vor 33 Jahren seine Frau verloren, sie vor kurzem ihren Sohn. In einem Altenheim im Grünen versucht sie den verstockten, sturen, verwirrten und manchmal sogar gewalttätigen Shigeki aus seiner Trauer herauszuhelfen. Bei einem Ausflug in einen nahegelegenen Wald eskalieren Trauer und Verzweiflung, verirrt im nächtlichen Wald werden beide auf sich zurückgeworfen und stellen sich ihren Gefühlen. Lucas begleitet Thomas in diesen Wald der Trauer, der natürlich als Metapher für das Seelenleben der Protagonisten steht. Jede Metapher, jede Meta-Ebene wird von Regisseurin Naomi Kawase baumstammdick sichtbar gemacht. Lucas fehlt dadurch der Zauber, vom sehr reduzierten Film bleibt er unterfordert. Thomas hingegen findet einen meditativen Weg in diesen Film und liefert sich ganz dem Rauschen des Windes in den Blättern aus. In der Podcastepisode streiten Lucas und Thomas über Kunsthandwerk und Schauspielerführung und vergleichen den WALD DER TRAUER mit anderen Filmen von Naomi Kawase.