Alle lieben HANA-BI. Alle? Nein, in einem kleinen Dorf sind Zwei, die echt einen holprigen Start haben mit Takeshi Kitanos Kultfilm. Erst brauchen sie die erste Filmhälfte, um zu verstehen, wem eigentlich wann was passiert. Dabei ist es nicht gerade hilfreich, dass der Progatonist des Films und seine Frau beide KEINEN TON sagen. Dann wird es besser und sie können endlich die abrupten Wechsel zwischen langen Phasen wortloser Melancholie und den kurzen Ausbrüchen schweigender, blutiger Gewalt wertschätzen. Während Hendrik sich noch über Kritikerlob und internationale Auszeichnungen wundert (Goldener Löwe, Venedig 1997), will Thomas HANA-BI mit der schieren Kraft seines Willens mögen. Das klappt so mittel. Immerhin bewundern beide, wie Kitano die Allgegenwart des Todes in die verschiedenen Handlungsstränge bringt. Am Ende wird klar: HANA-Bi ist ein Film, bei man sich wünscht, man hätte ihn beim ersten Mal schon zum zweiten Mal gesehen. Beim zweiten Schauen nämlich – wenn man nicht mehr durch den Film irren muss – werden die Rückblenden und die Stilisierungen, die Gemälde, das Schweigen und das wunderbare kleine Feuerwerk, das Nishi für seine Frau inszeniert, erst ihre volle Wirkung entfalten. HANA-BI ist der achte und letzte Film, den sich SchönerDenken im Rahmen des #Japanuary2021 angeschaut haben.