Tagelang hing die "Ever Given" fest. Das rund 400 Meter lange und 60 Meter breite Containerschiff teilte den Suez-Kanal und damit auch die seewirtschaftliche Lebensader Europas in ein "davor" und ein "danach". Davor, als noch Schiffe durchgekommen waren, und danach, als sie im Roten Meer im Stau standen. Auch wenn die "Ever Given" schneller wieder freikam als von manchen befürchtet, dieser Zwischenfall hat uns trotzdem daran erinnert, wie empfindlich abhängig wir von weit entfernten Regionen sind. Für Europa ist der Suezkanal von existenzieller Bedeutung, eine wirkliche Alternative zu ihm gibt es nicht. Zumindest keine einfache. Und er ist nur ein einziges Nadelöhr, auf See gibt es davon viele. Könnten wir sie überhaupt umgehen? Warum sind die Schäden so dermaßen hoch, wenn ein Schiff an ungünstiger Stelle liegenbleibt? Und was macht so eine Havarie eigentlich mit den Kapitänen?