re:publica 2016

Die re:publica ist eines der weltweit wichtigsten Events zu den Themen der digitalen Gesellschaft. Seit ihren Anfängen 2007 mit 700 BloggerInnen hat sie sich zu einer "Gesellschaftskonferenz" mit zuletzt 7000 TeilnehmerInnen aus allen Sparten entwickelt. Hier vermitteln die VertreterInnen der digitalen Gesellschaft Wissen und Handlungskompetenz und diskutieren die Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft. Sie vernetzen sich mit einem heterogenen Mix aus AktivistInnen, WissenschaftlerInnen, HackerInnen, UnternehmerInnen, NGOs, JournalistInnen, BloggerInnen, Social Media- und Marketing-ExpertInnen und vielen mehr. Dadurch entstehen Innovationen und Synergien zwischen Netzpolitik, digitalem Marketing, Netz-Technologie, der digitalen Gesellschaft und (Pop-)Kultur. Rund 44 Prozent der Gäste auf der re:publica sind weiblich, kaum eine andere Veranstaltung mit vergleichbarer Ausrichtung kann eine ähnlich ausgewogene BesucherInnenstruktur vorweisen. \ The re:publica is one of the largest and most exciting conferences about digital culture in the world...

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ArchaeoGaming: Wie Archäologie die zukünftige Videospielkultur formen wird


Room: Stage T

Dominik Schott

Die Klassische Archäologie kann mittlerweile auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken: Die Beschäftigung mit den materiellen Überresten antiker Kulturen begann als Orchideen-Wissenschaft und entwickelte sich schnell zur identifikationsstiftenden Disziplin ganzer Nationen. Während die Archäologie heute eine Kulturwissenschaft ist, so sind Videospiele seit Beginn der 1980er Jahre ein aufstrebendes Kulturmedium, das mehr und mehr in den Fokus der Gesellschaft rückt. Längst vorbei ist das belächelte Nischendasein, stattdessen erschaffen mitunter riesige Teams Jahr für Jahr gigantische Spielwelten, die ihre Einflüsse aus verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte ziehen, diese frei miteinander kombinieren und so etwas ganz Neues schaffen. Genau an diesem Schnittpunkt beginnt sich nun eine neue wissenschaftliche Disziplin zu entwickeln: ArchaeoGaming.

Das Ziel dieser jungen Wissenschaft ist ein größeres Verständnis für die Entscheidungen der Entwickler, eine virtuelle Welt über Jahre hinweg zu schaffen, wie sie uns schließlich im fertigen Spiel präsentiert wird — und welche Rückschlüsse diese Entscheidungen auf unsere gesellschaftlichen Normen zulassen. Doch auch der Spaß am Analysieren, Vergleichen und Forschen spielt hier eine große Rolle.

Nur einige wenige Archäologen unternahmen bisher erste zaghafte Versuche, Archäologie und Videospiel zu verbinden, der internationale Startschuß blieb bis heute aus — obwohl die Bedingungen hervorragend sind: Die Videospielbranche beherbergt überdurchschnittlich viele Geisteswissenschaftler und fachlich interessierte Autoren. Doch auch Laien können sich an ArchaeoGaming problemlos beteiligen. Noch dazu wird der Bedarf an kulturkritischen Auseinandersetzungen mit dem Medium bisher vor allem im deutschsprachigen Raum kaum gedeckt. Mit ihren Methoden und Ansätzen könnte ArchaeoGaming die Diskussionen rund um Videospiele endgültig auf eine neue Ebene heben und die virtuellen Welten endlich als das erforschen, was ihnen nach wie vor nur selten zuerkannt wird: Als Kulturräume. Warum das alles notwendig und längst überfällig ist, will dieser Talk möglichst anschaulich und auch für Nicht-Spieler geeignet erklären. 

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 May 6, 2016  33m