Es gibt kaum einen Komponisten, der nicht die Themen Schlaf oder Traum verarbeitet hätte. Dazu bieten heute Streamingdienste Einschlafplaylisten an, Apps verwandeln das Smartphone in einen akustischen Schlummerkasten und Videoportale liefern Geräuschsoundtracks zur Entspannung und gegen die Schlaflosigkeit. Franz Liszt und Johannes Brahms komponierten Wiegenlieder. Robert Rich bastelt an einer Ambient-Schlafmusik. In dieses Genre fällt auch Max Richters achtstündiges Epos „Sleep“, eine Sinfonie gegen die Schnelllebigkeit des digitalen Alltags. So werden die digitalen Medien die Wiegenliedmaschinen von heute.
Ein Feature von Raphael Smarzoch
Technische Realisation: Gunther Rose und Thomas Widdig
Regie: Susanne Krings
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Verfügbar bis 29.04.2022
ndr.de/radiokunst