Ein Filmarchiv

Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.

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episode 184: Die Kanonen von Navarone (The Guns of Navarone), 1961


Hollywood ist Anfang der 1960er Jahre in der Krise: man versucht es mit bonbonbunten Musicals wie in den 40ern und Cinemascope-Spektakeln – Cecil B. DeMille auf breiterer Leinwand -, aber die alten Rezepte zünden nicht mehr. J. Lee Thompsons Kanonen von Navarone dagegen ist ein Hit. Mit spektakulären Locationaufnahmen in Cinemascope und riesigem, internationalen Staraufgebot weist er durchaus strategische Ähnlichkeiten mit vielen der damaligen Box Office-Rohrkrepierer auf. Aber vor allem dramaturgisch weist er in die Zukunft: am Ende müssen die men on a mission, die inkognito auf der Insel Navarone unterwegs sind, zwei riesige Geschütze der Nazis sprengen. Mit anderen Worten – am Ende des Films explodiert der Todesstern. Generell gilt die Regel: was explodieren kann, das explodiert auch. Alle Mitglieder der Truppe sind Spezialisten, die besten ihres Fachs. Das bekommen wir dann im amerikanischen Kino der 80er in unzähligen Variationen zu sehen. Kurz, das ist die Art Film, bei dem die Blockbusterregisseure der 80er genau hinsehen. Wir reden aber auch über die sorgfältige Erzählweise des Films, die Vereinzelungstaktiken der Kamera, die gedehnte Zeit in den set pieces, den unglaublichen Realitätseffekt der Locationarbeit.

Daten & Verfügbarkeit Die Kanonen von Navarone (en.: The Guns of Navarone), USA 1961, Regie: J. Lee Thompson

Wir haben die Blu ray von Sony/Columbia gesehen: wie so oft bei den großen Studios ein gutes Master aus den Nullerjahren gepaart mit einer lustlosen, aber kompetenten Blu ray-Edition. Es werden großteils die Extras der alten DVD reproduziert – völlig in Ordnung, aber ein weiterer klarer Hinweis darauf, dass die Majors keinen Sinn mehr in physischen Veröffentlichungen sehen.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

  • Film Projector Countdown.flac by qubodup, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the original file was edited (shortend) and is part of a mix of several sound layers.
  • zeissIkon_4ton.mp3 by al_sub, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the file was not changed, but is part of a mix of several sound layers.
  • film_static_03.wav by joedeshon, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)
  • Old Film optical track Surface Noise by JohnsonBrandEditing, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)
  • sonVidage2.WAV by gouvradou, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)

Thanks to all creators and the community of freesound.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.

Der Beitrag Episode 184: Die Kanonen von Navarone (The Guns of Navarone), 1961 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.


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 June 6, 2021  54m