Antenne Witten

Antenne Witten produziert Podcast über lokale Themen aus Witten und dem Rurhgebiet. Unsere Radiosendungen hören Sie im Bürgerfunk auf „Radio Ennepe Ruhr”. Sie können uns auch in den Nachbarstädten Bochum, Dortmund, Essen, Hagen auf UKW und via Live-Stream von Radio Ennepe Ruhr und auf laut.fm/antennewitten empfangen. Im Podcast stellt die Antenne lokale Ereignisse aus den Bereichen Kunst, Literatur und Veranstaltungen wie Konzerte und Festivals vor. Ganze Radiosendungen der Antenne Witten finden Sie außerdem auf NRWision.de

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episode 10: Ulrike Gilsebach - 25 Jahre Rektorin der Harkortschule



Die Wittenerin Ulrike Gilsebach war 25 Jahre lang Rektorin der Harkortschule in Witten-Stockum. Mit einem Autohupkonzert verabschiedeten am letzten Schultag vor den Sommerferien (2.7.) die Schulleiterin ihre Schüler und deren Eltern. Vor der Pandemie wurden bei Abschieden große Feiern in der Sporthalle veranstaltet aber es darf in der Schule immer noch nicht gesungen werden, deshalb gab es einen außergewöhnlichen Abschied vor dem Schulgebäude. Am Dienstag darauf zeichneten wir mit Ulrike Gilsebach einen Podcast und einer Radiosendung auf.



Ulrike Gilsebach, Sie sagten am letzten Schultag, es fühlt sich irgendwie komisch an. Wie fühlt es sich denn heute an?



Ulrike Gilsebach: Es fühlt sich an, als würde ich auswandern. Weg von alldem was ich lange gewohnt war.



Wenn ich so zurückrechne, sind sie in den Schuldienst gekommen, als Pink Floyd gesungen hat, „Wir brauchen keine Bildung“. War das damals eine ganz andere Schule als heute? Hat sich die Schule in der Zeit richtig gewandelt?



Ulrike Gilsebach: Die Schule hat sich sehr verwandelt, sehr gewandelt. Man muss sich auch immer ändern – in Schule. Letztlich bleibt die Struktur gleich.



Frau Gilsebach, Sie waren 25 Jahre lang Rektorin, davor schon vorher im Schuldienst gewesen, nicht hier in der Harkortschule in Witten-Stockum. Sie können sich sicherlich an ihren letzten Schultag erinnern, das ist ja noch gar nicht so lange her. Können Sie sich auch an ihren ersten Schultag erinnern, als sie quasi in den Lehrdienst eingetreten sind?



Ulrike Gilsebach: Ja, kann ich mich schon. Das war an der Erlenschule, als Lehramtsanwärterin. Alle hatten irgendwie keine Zeit, alle waren freundlich und dann hieße es »geh in die Klasse« und dann stand ich da und dann guckt mich ganz viele Kinderaugen an und da war ich schon sehr aufgeregt, muss ich sagen. Ich weiß nicht, ob die Kinder es auch waren. Glaub‘ ich kaum. Es waren erstes Schuljahr. Dann war aber nach 3 Minuten alles so, als wäre ich immer schon dagewesen.



Wenn ich so an die Schule in den vergangenen Jahren denke, habe ich so das Gefühl, so hätte ich die Schule auch gerne gehabt. Hat sich die Schule in den letzten 40 Jahren verändert?



Ulrike Gilsebach: Sie verändert sich. Sie war damals schon – als ich anfing – auf dem Weg sich zu verändern. Der Lehrer wird immer mehr zum Begleiter. Es war sehr viel Handeln im Unterricht auch angesagt – das habe ich auch so gelernt. Aber es ist zunehmend so, dass die Kinder mehr auch den Inhalt bestimmen und sich im Team selber im Grunde die Arbeitsinhalte erarbeiten. Das hat sich verändert und das liegt sicherlich auch an der Struktur der Gesellschaft, denn das wird von den Kindern später erwartet, dass sie Probleme lösen, dass sie kreativ sind und dass sie dann uns weiterbringen. Das wird ihr jetzt schon in der Schule angebahnt.



Sie haben am letzten Schultag gesagt, ich bin ja hier an diese Schule in Stockum gekommen aber eigentlich bin ich in Annen verwurzelt und dann kam ich nach Stockum. War das so schlimm?



Ulrike Gilsebach: Nein, es war nicht schlimm, aber es war neu. Man glaubt es ja nicht, Annen und Stockum liegen ja nun wirklich nebeneinander – geht ineinander über, wenn man so will. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, früher Annener Berg hoch ist, wie in eine andere Welt reisen. Ich habe auch später noch gesagt, Stockum hat eigentlich nur Zugbrücken um sich herum, nach Witten, nach Annen, nach Dortmund, nach Bochum. Es ist immer viel Feld dazwischen, aber hier zu sein ist eigentlich so – ja, zurück zu kommen, wie ich das kennen von meiner Familie in Ostwestfalen-Lippe – kleine Orte, kleine Ortschaften, Dörfer und so hat sich auch Stockum präsentiert, mit dem Dorfverein, mit den Vereinen,


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 July 25, 2021  27m