Über musikalische Allianzen in einer globalisierten Welt
Sven Kacirek ist ein Wanderer zwischen unterschiedlichsten musikalischen Welten. Besonderen Einfluss auf seine Musik hat seine tiefe Verbundenheit mit Ostafrika. Der Hamburger reflektiert in dem Podcast »Gesellschaft besser machen« mit Diana Huth aber auch nachdenklich über seine Rolle in den Projekten auf dem afrikanischen Kontinent und erläutert, warum er an erster Stelle seine Rolle als Zuhörer und Ermöglicher versteht und sich nicht in den Vordergrund drängt.
Als Solokünstler wiederum gestaltet er am liebsten alles selbst und gewährt im Gespräch Einblicke in sein vielseitiges Schaffen als Musiker. In seiner Arbeit stehen seine kindliche Neugier und sein unermüdlicher Forschergeist im Mittelpunkt.
Gesellschaftliche Prozesse begeistern ihn dabei gleichermaßen wie die Musik. In seinem Projekt »Colonialism – a Musical Oral History Performance for Children« widmet er sich gemeinsam mit der Geschichtenerzählerin Wangari Grace der Entwicklung einer neuen Narrative für die Geschichte des Kolonialismus in einer postkolonialen Welt und spricht dabei besonders die Lücken und Defizite in unserem Bildungssystem an.
»Ich finde, dass sich durch die digitale Vernetzung kulturelle Allianzen bilden, die mit dem Ort nicht mehr so viel zu tun haben«, erläutert Sven Kacirek. Er ist der Meinung, dass Musikkulturen nicht mehr nur aufgrund ihrer lokalen Herkunft stilisiert und definiert werden können, sondern maßgeblich durch globale Einflüsse geprägt sind. Aufgrund dessen ermutigt er dazu, unser »Ohr zur Welt« entdeckerisch und neugierig zu öffnen.
Konzertmitschnitt »Ohr zur Welt: Sven Kacirek & Fhunyue Gao« vom 12.11.2021 im KörberForum