Im Jahr 2018 drehte der Autor und Verleger Tillmann Severin die Bücher von weißen männlichen Autoren in seinem Regal um, so dass nicht mehr die Buchrücken vorne waren, sondern der Schnitt. Und siehe da: In seinem Regal war nahezu alles weiß. Und das eben nicht nur farblich, sondern gerade auch, was die Autoren anging. Wahrscheinlich spiegelte sein privater Bücherschrank auch den damaligen literarischen Kanon wider - in seiner Orientierung auf "weiß" und "männlich" Wie aber sieht es heute aus? Hat sich gesellschaftliche Diversität auch literarisch niedergeschlagen? Wer wird gesehen, anerkannt und hat Zugänge in die etablierten Räume der Buchbranche? Und wer hat die Macht zu bestimmen, was bleibt?