"Junge Besen kehren gut, aber die alte Bürste kennt die Ecken“ - so empfahl sich Friedrich Merz für das Amt, das er ziemlich sicher am Samstag antreten darf: Vorsitzender der CDU. Aber eigentlich will er ja gar nicht die alte Bürste sein, die nur ein paar Ecken ausfegt, sondern die CDU als ganze erneuern und womöglich verjüngen. Dabei wird er wohl schonender vorgehen müssen als junge Besen wie Sebastian Kurz, der eine behäbige konservative Partei in seine Gefolgschaft zwang - oder Emanuel Macron, der gleich eine neue Partei mit ihm als einzigem Programmpunkt gründete. Erneuerung ist nicht nur in der Politik eine sehr schwierige Aufgabe: in der Wirtschaft ist das Change Management, die Gestaltung des Wandels ein eigener Zweig. Und hier wie dort ist die Aufbruchsstimmung oft eher gedämpft, und die Ankündigung, alles neu zu machen, löst möglicherweise nicht ganz zu Unrecht ein ganz anderes Gefühl aus: Angst.