Fast 80.000 Follower:innen hat Kim mittlerweile, die ihr jede Menge Screenshots schicken, die immer wieder aufs Neue beweisen: Es gibt Männer, die es einfach nicht können. Bei Antiflirting sammelt und veröffentlicht Kim miese Postings von Männern, die Frauen massiv belästigen und derbe Beleidigungen schicken – und das machen wirklich gar nicht wenige. Die Sammlung wächst und wächst – Dickpics, Bodyshaming, Vergewaltigungsfantasien – es ist alles dabei. Kim will Frauen vor allem ermutigen, sich zu wehren – und bspw. Dickpic-Versender anzuzeigen.
Denn über 40 Prozent der Frauen zwischen 18 und 36 geben an, bereits ungefragt ein Penisbild bekommen zu haben. Die häufigste Reaktion: ignorieren, Absender blockieren und versuchen, zu vergessen. Aber so leicht ist das mit dem Verdrängen eines unerwünschten Penisbildes nicht. Vor allem, wenn die Bilder Frauen erreichen, die bereits schlimme Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt machen mussten. In diesen Fällen können Dickpics alte Traumata hervorrufen. Viel zu oft entscheiden sich die betroffenen Frauen gegen eine Anzeige. Zu klein ist die Chance, dass der Absender entlarvt wird, zu groß die Scham. Dabei zählt das Versenden von Dickpics zur „Verbreitung pornografischer Schriften“ und ist laut § 184 des Strafgesetzbuches eine Straftat.
Dafür, dass Männer überhaupt auf die Idee kommen, Fotos des Genitals zu versenden, hat Kim eine Erklärung: „Ich glaube, viele Männern bekommen vermittelt, dass sie sehr sexuell sein müssen. Dadurch verlieren Sie das Gefühl für Grenzen von anderen Personen“, sagt sie.
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