einbiszwei

einbiszwei ist der Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. einbiszwei? Ja genau – in jeder Schulklasse in Deutschland gibt es ein bis zwei Kinder, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wieso das so häufig passiert und was man gegen sexuelle Übergriffe tun kann – darüber spricht Nadia Kailouli bei einbiszwei mit Kinderschutzexpert:innen, Ärzt:innen, Betroffenen, Polizist:innen, Forscher:innen, Journalist:innen oder Erziehungsprofis. Bei einbiszwei erfahrt ihr, was passieren kann, wenn freizügige Privatfotos ins Netz gelangen, wie ein Fahnder im Internet sogenannter Kinderpornographie hinterherspürt, wieso gerade in Familien so häufig Missbrauch passiert oder auch, warum Catcalling endlich strafbar werden sollte. Das und noch mehr bei einbiszwei. Spannende Gespräche und Wissenswertes aus einer Welt, die den meisten vermutlich fremd ist. einbiszwei – damit sich etwas ändert.

https://beauftragter-missbrauch.de/einbiszwei

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episode 29: Haben Pornos einen Bildungsauftrag, Madita Oeming?


Die Kulturwissenschaftlerin und Dozentin Madita Oeming forscht seit Jahren zu Pornos. „Der Sexismus steckt meist im Gucken auf den Porno, nicht im Porno selbst“, sagt sie.

Ihre Meinung ist, dass Pornos auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Sexualität sogar hilfreich sein können, wenn es darum geht, den eigenen Körper kennenzulernen und die eigene Lust zu erkunden. Und sie findet auch, dass Pornos keinen Bildungsauftrag haben. Denn es sei gar nicht Aufgabe dieser Filme, zu zeigen, wie Sexualität tatsächlich aussieht.

„Wir müssen sexuelle Bildung in die Schule integrieren – lustfreundliche, queere, inklusive, offene sexuelle Bildung. Meistens geht es bei Sexualkunde in der Schule um Fragen wie ‚Wie funktioniert der Zyklus und wie bekomme ich kein HIV?’ Das sind auch wichtige Themen, aber eben nicht das, was primär interessiert, wenn jemand 14 ist und erste sexuelle Erfahrungen sammelt. Hier muss etwas passieren, aber die Lösung kann nicht sein, dass die Pornos alle so gemacht werden, dass sie zeigen, wie man es richtig macht. Das ist nicht deren Aufgabe. Wir müssen an anderen Stellen über die Dinge sprechen, die man über Sex wissen muss und wir müssen da dann auch über Pornos sprechen.”

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WEITERE INFOS + HILFEANGEBOTE:

Madita Oeming bei Twitter und Instagram: Twitter Instagram

Sie war auch zu Gast im ZEIT-Podcast „Ist das normal?“: „Wir könnten an Pornos auch feiern, was sie richtig machen“

Und beim ZEIT-Podcast „Frisch an die Arbeit“: Wie erforscht man Pornos, Madita Oeming?

Für Vice hat Madita aufgeschrieben, wie ihr akademisches Feld hier in Deutschland ankommt: VICE – Ich werde fürs Pornogucken bezahlt

Madita erklärt in diesem Artikel, wie Eltern mit ihren Kindern über Pornos sprechen können: Watson (CH)

In dem Artikel „Pornografie – ein Milliardengeschäft“ sind Zahlen und Fakten zur Pornonutzung zusammengestellt: Internet Pornografie - Zahlen, Statistiken, Fakten

Dort steht z.B.: * Laut Statistik ist das durchschnittliche Alter des Erstkonsumenten elf Jahre * 40 % der deutschen Kinder suchen im Internet nach pornografischen Inhalten. * Die Deutschen sind Weltmeister in Pornos-Gucken: mit 12,4 % am weltweiten Traffic von pornografischen Inhalten liegen wir vor Spanien, England und den USA. * Rund ein Viertel aller Anfragen im Internet drehen sich um Pornografie. Das sind etwa 68 Millionen Anfragen pro Tag. * Der Gesamtumsatz der Internet-Pornografie-Anbieter beläuft sich auf 12,6 Millionen Euro am Tag. * 8 % des weltweiten E-Mail-Verkehrs beinhaltet pornografische Elemente. * 35 % des Internet-Datenverkehrs ist pornografischen Ursprungs. * Weltweit schauen sich 43 % aller Internet-User pornografische Seiten an. * 70 % des Porno-Konsums über das Internet findet an Werktagen zwischen 9 und 17 Uhr statt – also in einem Zeitfenster, in dem die meisten Menschen auf der Arbeit sind. * 20 % der Männer und 13 % der Frauen schauen sich pornografische Bilder und Clips auf der Arbeit an.

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HILFEANGEBOTE:

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch
0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei
www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon

Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch
www.hilfe-portal-missbrauch.de

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
08000 116 016 – anonym und kostenfrei
www.hilfetelefon.de


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 September 1, 2022  n/a